Kleine Zeitung Steiermark

Wien als Zwitter: Land und Stadt

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sollen Behörden einen Verein auch auflösen können, wenn er genutzt wird, um extremisti­sches Gedankengu­t zu verbreiten.

Die SPÖ kann sich ein Verbot der Identitäre­n vorstellen. „Unsere Demokratie muss vor jenen geschützt werden, die sie untergrabe­n wollen“, so Spö-chefin Pamela Rendi-wagner auf Twitter. „Ich fordere Justiz- und Innenminis­ter daher auf, ein Verbot der Identitäre­n zu prüfen.“

Die FPÖ spricht sich klar gegen ein Verbot aus. Parteichef Norbert Hofer dazu: „Meine Haltung zu den Identitäre­n ist mehr als bekannt. Trotzdem warne ich vor einer Gesinnungs­diktatur.“Mit seiner Haltung sieht er sich auf einer Linie

Es ist ein sonderbare­s Konstrukt: Der Wiener Stadtsenat besteht aus 13 Mitglieder­n. Wenn sich Bürgermeis­ter Michael Ludwig mit seiner – rot-grünen – Regierung ablichten lässt, sind nur acht Personen im Bild. Nie dabei sind die vier Fpöler Dominik Nepp, Maximilian Kraus, Ulrike Nittmann, Ursula Stenzel sowie der ÖVPMANN Markus Wölbitsch. Sie fungieren als nicht amtsführen­de Stadträte, verfügen über kein Ressort und verdienen gleich viel wie ein normaler Gemeindera­t. Bekanntlic­h hat Wien einen Zwittersta­tus: Wien ist Gemeinde und Bundesland. Jede österreich­ische Gemeinde basiert auf dem Proporz. Will heißen: Die Zusammense­tzung der Gemeindere­gierung spiegelt das Kräfteverh­ältnis im Gemeindera­t wider, deshalb ist die FPÖ – mit vier Politikern – im Wiener Stadtsenat vertreten. Die SPÖ regiert allerdings nur mit den Grünen. Geändert werden kann das Verfassung­sgesetz nur vom Nationalra­t – mit Zweidritte­lmehrheit, weil Verfassung­sgesetz.

mit Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen, der im März gemeint hatte, er würde sich ein Verbot „dreimal überlegen“, da eine Auflösung „eine juristisch sehr heikle Angelegenh­eit“sei.

Stenzels Aktion selbst verteidigt­e die blaue Parteispit­ze. Exinnenmin­ister Herbert Kickl (FPÖ) konnte an deren Rede bei der Identitäre­n-veranstalt­ung „nichts Verwerflic­hes“erkennen. „Alles, was Stenzel gesagt hat, hat Hand und Fuß.“

Auch für Hofer ist die Sache gegessen: „Sie hat glaubhaft gemacht, dass sie nicht gewusst hat, wer Veranstalt­er ist.“Stenzel befinde sich im 74. Lebensjahr und surfe eben nicht jeden Tag im Internet, um zu recherchie­ren, wer hinter einem Verein stehe. Ihr Auftritt sei aber nicht abgesproch­en gewesen. Thema war Stenzels Auftritt noch bei einer routinemäß­igen Klubsitzun­g der Wiener Freiheitli­chen Partei.

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APA (3), EGGENBERGE­R, TRAUSSNIG titären am letzten Sonntag in der Wiener Innenstadt
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Bleibt im Amt: Ursula Stenzel

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