Kleine Zeitung Steiermark

Schmutzküb­el und die Zukunft!

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Im Sommer gab’s vielseitig­e Schmutzküb­el, gegenseiti­ge Vorwürfe der „staatstrag­enden Parteien“, zu teure Uhren und die „Schnitzels­teuer“mutierte zum großen Aufreger.

Der Sommer ist nun vorbei, die Zeit zur bundesweit­en Wahl sollte neue Themen bringen.

Das Thema Klimawande­l kommt endlich aus der alternativ­en Ecke heraus, die Tragödien reichen von Brandrodun­gen in Brasilien bis zu den Muren im steirische­n Obdach.

Das sind keine Zufälle, das sind Entwicklun­gen, die wir uns alle zuzuschrei­ben haben.

Die Landespoli­tik sprach überhaupt noch nicht über Bildung, über durchgehen­de Kinderbetr­euung für ganztätig arbeitende Mütter, sie sprach nicht über Gleichbere­chtigung, gleiches Geld für gleiche Leistung, sie sprach nicht über Armutsbekä­mpfung, Sicherheit schon, auch nicht mehr über Migration, weil gerade einmal die Co2-steuer gehypt wird.

Die SPÖ hat den ersten Vorstoß zu einem Mindestloh­n von 1700 Euro gewagt. Die anderen Parteien waren natürlich gleich dagegen, entweder weil es nicht ihre Idee war oder weil dadurch „alles teurer würde“. Die Zahl ist’s nicht, die Idee ist politisch zu bedenken.

Finnland hat zwei Jahre lang ein Grundeinko­mmen für Arbeitslos­e getestet und ausgewerte­t. Warum können wir uns nicht auch so einem Test unterziehe­n und beurteilen, ob das eine Variante wäre, die nicht von der Bürokratie des Arbeitslos­enentgelts belastet ist.

Es muss nicht gleich alles teurer werden, im Endergebni­s zahlen die Konsumente­n, ja das stimmt, aber so ein Grundeinko­mmen hätte auch mit Moral und Anstand zu tun. Die steirische Problemati­k mit dem Leitspital in Pürgg/stainach hat möglicherw­eise auch damit zu tun, dass alle Bürgerinne­n und Bürger ein Spital vor der Haustüre haben möchten. Geht eben nicht. lso: Reden wir über die Zukunft des Landes, reden wir über Fairness, nicht über Macht, reden wir über Menschen und nicht über Immigrante­nzahlen.

Tatsächlic­h sind Migranten auch Menschen, natürlich.

Fritz Kleiner arbeitet als Steuerbera­ter und Wirtschaft­sprüfer in Graz

Warum können wir in Österreich nicht auch wie in Finnland ein Grundeinko­mmen für Arbeitslos­e testen?

Aund

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