Eine von nur drei in Österreich
Jasmin Reiter (32) sorgt als Kickbox-schiedsrichterin für Recht und Ordnung auf der Tatami.
Es ist ein von Männern dominierter Beruf, aber mitten unter ihnen ist die Grazerin Jasmin Reiter. Sie ist eine von nur drei Kickbox-schiedsrichterinnen aus Österreich. Auch im internationalen Vergleich, sagt Reiter, sei es die Norm, dass die große Mehrheit der Schiedsrichter männlich sei. Jedoch beruht das nicht darauf, dass Frauen in der Szene nicht gerne gesehen sind, sondern dass Frauen sich weniger für diese Sportart interessieren.
An Interesse mangelt es Jasmin Reiter mit Sicherheit nicht, schon als achtjähriges Mädchen hat sie ihre Leidenschaft für die Kampfsportart entdeckt und die ist bis heute nicht erloschen. Doch wie es
Die Mutter
leider oft im Sport der Fall ist, hat eine Verletzung sie zum Beenden ihrer aktiven Kickbox-karriere gezwungen.
Mit dem Kreuzbandriss hat sich für sie zwar eine Türe geschlossen, aber dafür eine andere geöffnet. Der Vorschlag, Kickbox-schiedsrichterin zu werden, um so weiter in Kon
Ehrenmedaille für Jasmin Reiter bei der EM in Gyor
takt mit ihrer Leidenschaft zu bleiben, kam von ihrem Verein. Grundsätzlich kann jeder Kickbox-schiedsrichter werden, für Jasmin Reiter war es aber ein Leichtes, da sie durch jahrelanges Training schon genauestens über die Regeln und Abläufe Bescheid wusste. Viel Übung und Praxiserfahrung gehören trotzdem dazu, um die Abschlussprüfung, die mit einer Lizenz ausgezeichnet wird, erfolgreich zu absolvieren. rst vor Kurzem konnte die 32-Jährige sich über die Auszeichnung der besten Lizenzklasse, der Klasse A, freuen. Hauptberuflich arbeitet sie bei der Andritz AG und nicht als Schiedsrichterin. Einmal im Monat fährt sie zu einem Kampf, so hat sie das mit ihrem Lebensgefährten und ihren drei Kindern abgesprochen.
Kürzlich war sie bei der Kickbox-nachwuchs-europameisterschaft in Gyo˝r (Ungarn) als Schiedsrichterin tätig und sorgte dafür, dass auf der Tatami (Kampfmatte) alles mit rechten Dingen zugeht. ährend sie meist mehrere Tage als Schiedsrichterin unterwegs ist, kann sie auf die volle Unterstützung ihrer Familie zählen, die sich liebevoll um ihre Söhne kümmert. „Meine Familie steht mir tatkräftig zur Seite, ohne sie wäre das alles nicht möglich!“Hin und wieder wird sie auch von ihrem ältesten Sohn begleitet, der ihr beim Organisieren helfen darf.
Auch wenn es manchmal stressig zugeht, freut sich die Grazerin jedes Mal auf den nächsten Kampf und die Freundschaften, die in den acht Jahren mit Schiedsrichtern aus aller Welt entstanden sind.
EW