Am Anfang waren es nur zwei Lkw
50 Jahre Jerich International: Zum Jubiläum des Logistikunternehmens übergibt Herbert Jerich senior Geschäftsführung an den Junior.
Jahre ist es jetzt her, dass Herbert Jerich senior seine eigene Firma gegründet hat. Bereits sein Vater hatte ein Transportunternehmen und als ein Frächter für die Firma Büttinghaus in Pension gegangen ist, hat er dessen zwei Lkw übernommen. Mit Terrazzo-böden ist er damals von Italien nach Österreich gefahren. Der älteste Kunde, der auch heute noch besteht, ist die Firma Mühlmann, für die seit 48 Jahren Bier von Österreich nach Italien gefahren wird. Danach gab es einige Abenteuer, wie Fahrten nach Saudi-arabien oder Abu Dhabi.
Den größten Anteil am Aufschwung des kleinen oststeirischen Frächters aus Gleisdorf hat der zweitälteste aktuelle Kunde: Der Papiererzeuger Leykam aus Gratkorn kam 1984 dazu, später wurde er von KNP und dann von Sappi aufgekauft. „Wir haben damals 70 Prozent unseres Umsatzes mit Leykam gemacht und manche Leute haben gesagt: ,Wenn die euch nicht mehr wollen, dann ist es aus.‘ Aber wenn wir alles machen, was sie von einem Dienstleister brauchen, und wir machen es richtig, dann werden sie uns nicht auswechseln“, erinnert sich Jerich. „Mit einem Zollfreilager für Sappi in Italien 1989 hat die ganze Expansion eigentlich begonnen.“
Inzwischen beträgt der Sappi-anteil am Jerich-umsatz nur noch 15 Prozent, obwohl man in alle Märkte mitgegangen ist – nach Spanien, nach Großbritannien, nach Frankreich und 1999 dann auch in die USA.
An dieser Stelle kommt Herbert Jerich junior ins Spiel. Er war damals noch ein hoffnungsvoller Nachwuchsrennfahrer in der Formel 3 und hatte gerade seine Lehre als Speditionskaufmann (übrigens nicht im eigenen Unternehmen) beendet. Mit 20 Jahren wurde er ins kalte Wasser geworfen und siedelte für zehn Jahre nach New York. „Ich habe mir in Amerika die Hörner abgestoßen. Ich habe mir gesagt, ich muss es selber machen, sonst macht es keiner, weil ich war ja alleine.“
In den ersten beiden Jahren in Amerika war Sappi noch der einzige Kunde dort, jetzt sind es 50. Und neben dem Lager in New Jersey gibt es mittlerweile zehn weitere. „Wir sind in Amerika bei unseren Kunden noch immer sehr papierlastig.“Aber durch den Onlinehandel werden auch verstärkt Kartonagen transportiert.
Insgesamt setzt Jerich International in 13 Ländern 235 Millionen Euro um. Durch den Kauf eines belgischen Frächters kommen 60 weitere Mitarbeiter, ein Lager und rund sieben Millionen Euro Umsatz dazu. Insgesamt arbeiten dann 860 Mitarbeiter für den Konzern. Das Wachstum beträgt etwa zehn Prozent pro Jahr, es gibt aber keine Verkäufer, die sich darum kümmern, ein neues