In Polen agierte Österreich wie der Hausherr
Österreich dominierte beim 0:0 in Polen. Nur das Tor fehlte zur Tabellenführung. Slowenien rückte nach 3:2 gegen Israel auf Platz zwei.
Es waren 56.788 Zuschauer ins Nationalstadion von Warschau gekommen, um es auszuverkaufen. Guter Hoffnung nämlich, schließlich hat Österreich die Polen in einem Pflichtspiel noch nie geschlagen. Zudem wies deren Bilanz in den vergangenen drei Spielen 27:3 Torschüsse, 11:1 Tore aus. Geht schon, oder?
Für Österreich ging es primär darum, durch einen Sieg mit dem Tabellenführer gleichzuziehen. Im Hinterkopf freilich: Slowenien und Israel, egal, Franco Foda wollte mit seinem Team unbedingt drei Punkte einfahren, um sich noch bessere Karten auf die Em-qualifikation für 2020 zu sichern.
Im Vergleich zum souveränen 6:0 gegen Lettland startete nur Posch anstatt Hinteregger, der muskuläre Probleme in der rechten Wade hatte. Und der
der sein Glück erst kurz vor dem Spiel erfahren hatte, machte seine Sache beim Startelfdebüt in Verbund mit dem neuen Abwehrchef Aleksandar Dragovic weitestgehend überragend.
Im 70. Länderspiel von Kapitän Julian Baumgartlinger startete Rot-weiß-rot sehr ballsicher, gefiel durch gute Ballzirkulation, übernahm sofort das Kommando. Schon nach 183 Sekunden schoss Arnautovic erstmals auf das Tor, in Minute zehn traf er per Kopf das Lattenkreuz. Auf der Gegenseite wurde Lewandowski vorstellig, normalerweise hätte der Bayern-star den Kopfball versenkt (29.). Die Bilanz nach Hälfte eins: Österreich mit zwei Drittel Ballbesitz, Polen gewann mehrere Zweikämpfe (38:15).
Auch nach Seitenwechsel standen die Polen ganz tief und setzten rein auf schnelles Umschaltspiel. Österreich dominierte das Geschehen, agierte wie in einem Heimspiel gegen die destruktiven Polen, die durch das 0:2 in Slowenien das Selbstvertrauen verloren zu haben schienen. Nein, so sieht kein Teilnehmer einer Europameisterschaft aus.
Die Gäste machten Druck, versuchten, durch hohes Pressing die Entscheidung zu bringen. Nein, es schien zu keinem Zeitpunkt, als wäre den Österreichern ein Punkt genug. Ilsanker kam statt des glücklosen Lasteirer,