Kleine Zeitung Steiermark

Phaser auf Unterricht

Stefan „Steve“Rabitsch, gebürtiger Fohnsdorfe­r, der an der Uni Graz Amerikanis­tik unterricht­et, war als Panelist bei der Star Trek Convention in Las Vegas zu Gast.

- Von Claudia Felsberger

Star Trek“, bei uns bekannt als „Raumschiff Enterprise“, existiert inzwischen schon seit mehr als 50 Jahren im Serienuniv­ersum. Doch die Produktion ist so aktuell wie nie. Vor Kurzem wurde in Las Vegas zu einer Convention geladen, die ganz im Zeichen des Science-fiction-franchise stand. Fans hatten dabei die Gelegenhei­t, sich mit Schauspiel­ern auszutausc­hen.

Und während im einen Konferenzr­aum Regisseure der Serie über ihre Arbeit sprachen, sorgte einige Meter weiter auch ein Steirer für einen prall gefüllten Saal: Stefan „Steve“Rabitsch (35), der an der Uni Graz Amerikanis­tik unterrich

tet, wurde von den Veranstalt­ern nach Las Vegas geholt, damit er dort seine wissenscha­ftliche Forschung zur Serie präsentier­en konnte.

„Trektastis­ch!“– so fasst Rabitsch diese Erfahrung zusammen. Die Frage, wie die Organisato­ren auf Rabitsch gekommen sind, ist leicht beantworte­t. Schon 2015 ließ er mit einer „Star Trek“-ringvorles­ung an der Uni Klagenfurt aufhorchen: „Daraus ist das Buch ,Set Phasers to Teach!‘ über ‚Star Trek‘ in Forschung und Unterricht entstanden“, erzählt Rabitsch. „Die Einladung zur Convention hat dann wie die Faust aufs Auge gepasst.“

Angefangen hat alles im Kindergart­en: „Damals habe ich die Serie im Fernsehen gesehen und mit meinen Freunden in der Spielecke ‚Raumschiff Enterprise‘ nachgespie­lt.“Sein akademisch­es Interesse an der Serie begründet sich auf einem wichtigen Alleinstel­lungsmerkm­al: „Star Trek“bringt Vertreter verschiede­ner Diszipline­n zusammen. ir haben dort eine Besatzung, bestehend aus verschiede­nen Spezialist­en: vom Ingenieur bis hin zum Mediziner und zum Psychologe­n. Es geht immer wieder um Probleme, die gelöst werden müssen. Dabei kommen alle Stimmen zusammen, um die Herausford­erung zu bewältigen“, sagt Rabitsch, der sich als Academic Trekkie bezeichnet.

Er selbst beginnt seine Lehrverans­taltungen gerne mit Gedankenex­perimenten nach dem Vorbild des Sciencefic­tion-genres: z. B. „Was, wenn unsere elektrisch­e Infrastruk­tur von einem Moment auf den anderen nicht mehr funktionie­rt?“Das bringe Studierend­e und Schüler der wissenscha­ftlichen Praxis näher. Science-fiction sei eine Erzählform, die die Mint-fächer (Mathematik, Informatik, Naturwisse­nschaft und Technik) um eine humanistis­ch-kulturelle Dimension erweitere. ktuell plant Rabitsch eine Fortsetzun­g von „Set Phasers to Teach!“und ein umfassende­s Handbuch zu „Star Trek“. Seine Habilitati­onsschrift befasst sich übrigens mit einem ganz anderen Thema: einer Kulturgesc­hichte des Cowboyhute­s.

WADer Artikel erschien ursprüngli­ch auf futter.kleinezeit­ung.at

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JANET MCMULLEN Stefan Rabitsch ist ein akademisch­er Trekkie
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