Wie der Ball Gräben überwindet
Astrid Petz organisiert zum vierten Mal das „Interkulturelle Kleinfeldfußballturnier“. Am 21. September treffen Mannschaften von Flüchtlingen und Steirern aufeinander.
Ich will Menschen verschiedener Kulturen zusammenbringen, damit sie sich austauschen können und voneinander lernen“, erzählt Astrid Petz. Der Fußballsport scheint dafür perfekt geeignet. Wie gut, zeigt ein interkulturelles Fußballturnier, das am 21. September ab 14 Uhr in Semriach bereits zum vierten Mal stattfindet.
Alles begann vor sieben Jahren, als Petz in der Marktgemeinde erstmals Deutschkurse für Asylwerber gab. Die hauptsächlich tschetschenischen Flüchtlinge waren bemüht, Deutsch zu sprechen, aber das Lernen am Schreibtisch war nicht für jeden etwas. Manche Menschen lernen die Sprache besser auf praktischem Weg, wie die Sonderschulpädagogin beim Kochen mit den Frauen des Asylheims bemerkte. Zudem äußerten die Männer öfters den Wunsch, sie würden gerne Fußball spielen. So kam Petz auf die Idee eines Turniers.
Zunächst spielten die Kursteilnehmer einige Matches gegen die Feuerwehrmänner des Ortes. „Nachdem sie diese 15 zu 0 besiegt hatten, wollte die Feuerwehrmannschaft nicht mehr antreten“, sagt Petz. Also begann sie, selbst ein Turnier zu organisieren.
H euer spielen rund zehn Mannschaften mit. Diese bestehen zum Teil aus tschetschenischen und afghanischen Asylwerbern aus Semriach und umliegenden Orten. Die Nachwuchsspieler des örtlichen Vereins stellen ebenso eine Mannschaft wie zwei Teams der Karl-franzens-universität. Mit dabei sind auch Frauen.
Einige Menschen aus der Gegend seien Asylwerbern gegenüber eher distanziert, sagt Petz: „Viele Zuschauer sind deshalb mein größter Wunsch. Sie sollen die Freude miterleben.“Es sei wichtig, dass die Flüchtlinge sich einmal aus dem Umfeld ihrer Landsleute heraustrauen und mit Einheimischen in Kontakt kommen. uch in ihrem Beruf will die gebürtige Bad Gleichenbergerin anderen helfen. Sie ist Sonderschulpädagogin und absolvierte vor drei Jahren zusätzlich eine Logopädagogikausbildung. Unter anderem hat sie Sonderschulklassen in Volksschulen unterrichtet. „Es ist mir wichtig, mit Kindern zu arbeiten, zu Hause hab ich ja auch fünf gehabt“, erzählt sie.
Selbst eine inzwischen besiegte Krebs-erkrankung brachte sie nicht vom Engagement ab. Alles habe einen Sinn im Leben und man lerne aus jeder Situation, sagt Petz.
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