Regress-aus: Ein Zehntel mehr Steirer im Heim
untergebracht, so waren es mit Juli 2019 schon 12.768 – also um fast zehn Prozent mehr. Das ist wohl Folge der alternden Gesellschaft, aber eben auch des gefallen Regresses, heißt es im Büro von Övp-gesundheitslandesrat Christopher Drexler.
Der Anteil der Selbstzahler im Heim ist von Juni 2017 bis Juni 2019 von 14 auf 3,5 Prozent zurückgegangen und tendiert gegen Null. Die gestiegenen Kosten für die öffentliche Hand sind massiv, wie sich auch in der Beantwortung der Fpö-landtagsanfrage zum Thema Pflege nachlesen lässt. Für das Jahr 2018 hat die Steiermark 62,46 Millionen Euro Mehrkosten an den Bund gemeldet. Die gute Nachricht: Der Bund hat mit 60,6 Millionen Euro fast die gesamte Summe bedeckt. Für heuer hat das Land Mehrkosten von 67,12 Millionen Euro durch den Regress-wegfall budgetiert, für 2020 schon 73,98 Millionen. In Drexlers Anfragebeantwortung gesteht er ein: „Aus heutiger Sicht sind die budgetierten Kosten ausgabenseitig zu niedrig angesetzt.“
Für Heime wenden Land und Gemeinden insgesamt rund 450 Millionen Euro auf. Die Auslastung der Heime, die steiermarkweit 13.000 mit der Sozialhilfe abrechenbare Betten bereitstelmen len, liegt bei 95 Prozent. Landesrat Drexler verfolgt mit Nachdruck das Ziel „Mobil vor stationär“, damit die Steirer möglichst lange in den eigenen vier Wänden bleiben können. So habe das Land die Tarife für die „Mobilen Dienste“im Schnitt um 25 Prozent gesenkt.
Keine Antwort konnte Drexler der FPÖ zu Wartezeiten auf einen Heimplatz geben: Das Land führe keine Wartelisten. Dennoch habe man einen guten Überblick über Heimplatzbedarf und Belegung. Die künftig landesweit aufgebauten „Pflegdrehscheiben“bieten den Steirern maßgeschneiderte Beratung über Pflegeangebote.