Was Hartberg aus dem Debakel lernen kann
Hartberg ging in Salzburg 2:7 unter, weil die Mannschaft fühlte, dass etwas gehen kann.
Das 2:7 ist Hartbergs höchste Niederlage in der Bundesliga. Trotzdem herrscht in der Oststeiermark nicht ausschließlich schlechte Stimmung. „Wenn ich die Analyse auf das Ergebnis beschränke, dann haben wir ein großes Problem“, sagt Tsv-trainer Markus Schopp. „Ich habe mit der Mannschaft aber nicht das Ergebnis, sondern die Leistung besprochen.“Und die wäre bis zur 85. Minute durchaus in Ordnung gewesen. Danach erhielten die Hartberger drei weitere Gegentore, auch weil Spieler vorne stehen geblieben sind und die Defensivarbeit vernachlässigt haben. „Was da passiert ist, ist nicht in Ordnung. Das weiß die Mann
schaft aber auch ganz genau. Die letzten zehn Minuten müssen wir ausklammern.“
Interessantes konnte Schopp nach der Pause beobachten: „Wir sind euphorisch aus der Kabine gekommen, weil wir gute Umschaltmomente hatten und tatsächlich geglaubt haben, in Salzburg etwas mitnehmen zu können.“Und auch Schopp selbst hatte dieses Gefühl: Darum wechselte er den offensiven Jodel Dossou für Bakary Nimaga, brachte Tomas Ostrak für Sandro Gotal und entschied sich gegen die defensive Variante, um mit einem ordentlichen Resultat aus Salzburg heimzureisen. „Wir müssen lernen, gegen sehr gute Mannschaften nicht ungeduldig zu werden, wenn wir gut im Spiel sind“, sagt Schopp. Der 45-Jährige ist sich aber auch sicher, dass ein ähnliches euphorisches (und unvernünftiges) Auftreten gegen andere Gegner auf ähnlichem Leistungsniveau wie die Hartberger nicht passiert. „Dieses Gefühl, dass da etwas geht, entwickelst du nur gegen ganz große Vereine.“
Clemens Ticar