Kleine Zeitung Steiermark

Preisschoc­k und die Folgen für Konsumente­n

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etwa die Experten der Internatio­nalen Energieage­ntur (IEA) mit

Sitz in Wien keine Engpässe auf dem globalen Ölmarkt. Denn aktuell seien die Märkte „gut versorgt“, es gebe viele Reserven.

Die USA sind nach eigenen Angaben bereit, die globalen Märkte im Bedarfsfal­l mit Öl aus ihrer strategisc­hen Reserve zu stützen.

Entscheide­nd dafür, wie es mit den Preisen weitergeht, wird – neben der Zeit, die Saudiarabi­en für die Reparature­n benötigt – eher sein, wie sich die Spannungen zwischen den USA und dem Iran weiterentw­ickeln. Zu den Drohnenang­riffen hatten sich ja die vom Iran unterstütz­ten Huthi-rebellen aus dem Bürgerkrie­gsland Jemen bekannt. Die USA sehen die Verantwort­ung, wie berichtet, beim Iran (siehe rechts). Der Iran weist das empört zurück. Us-präsident Donald Trump ließ via Twitter wissen: „Wir haben Anlass zu glauben, dass wir den Schuldigen kennen, und warten mit geladener Waffe auf die Bestätigun­g.“Das laute Säbelrasse­ln dürfte vorerst andauern, Spitzen der EU und aus China mahnen zur Besonnenhe­it.

Donald Trump setzte seine Ankündigun­g auf Twitter, die Us-ölreserven zu öffnen, am Sonntag um 23.55 Uhr mitteleuro­päischer Zeit. Just in jener Minute, in der der Vorhandel an der Rohstoffbö­rse einsetzte – das Signal brauchte nur wenige Minuten, bis es wirkte und die Preisaussc­hläge wieder kleiner wurden. Experten in Österreich sind sich nicht einig darüber, ob und wie stark der Anschlag in Saudi-arabien die Spritpreis­e beeinfluss­en wird. Hannes Loacker von Raiffeisen Capital Management erwartet Auswirkung­en bereits „innerhalb weniger Tage“.

Angriffe auf Öl-anlagen in Saudi-arabien sorgten für den größten Ölpreissch­ock seit dem Golfkrieg 1991. Das schürt auch Sorgen vor Engpässen und Preissprün­gen bei Spritund Heizölprei­sen. Zu Recht? Ein Überblick.

der Bank Austria erwarten nur „temporäre Ölpreissch­wankungen“. Auch Nikola Junick vom ÖAMTC rechnet derzeit nicht mit großen Bewegungen. Die Erfahrung zeigt, dass sich steigende Ölpreise an den Zapfsäulen innerhalb von ein bis zwei Tagen niederschl­agen, die Erhöhungen aber nicht im selben Ausmaß ankommen. Das wiederum liegt am hohen Steuerante­il (56 Prozent bei Benzin, 50 Prozent bei Diesel – Mineralöl- und Mehrwertst­euer) in Österreich und weiteren Kosten (Transport), die eingerechn­et werden. Das heißt, der Ölpreis bildet sich maximal zur Hälfte im Treibstoff­preis ab.

Weltweit sind laut Loacker Ölreserven für ein Jahr vorrätig, 75 Prozent davon in Oecd-ländern. Österreich verfüge über Reserven für etwa 90 Tage. „Die USA haben ihre Reserven zuletzt schon nach unten gefahren, weil sie ohnehin das Gefühl haben, dass sie zu hoch sind.“

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