Diese Marry belebt und ist süß
Eistee „Marry“ist entstanden, weil einer ihrer Väter Entspannung suchte. Jetzt hat er ein Unternehmen am Hals.
Marry ist in aller Munde – buchstäblich. Sie belebt, ist frisch und süß. Marry trifft man immer öfter an, von Graz bis Wien, von Fischbach bis Großwilfersdorf. Manchmal ist Marry auch eisig – dann, wenn sie in der Birkfelder Konditorei Felber zu Marry-eis wird. Aber Marry ist nicht unsere „Steirerin des Tages“, das sind ihre Väter: David Prott und Xiaoao Dong.
Ihr Kind Marry ist ein Eistee aus südamerikanischem Matetee und afrikanischem Rooibos-tee, gemischt mit Himund Brombeeren sowie roten und schwarzen Ribiseln aus der Steiermark. „Bis auf die Ribiseln ist alles bio“, sagt Prott.
Er stammt aus Weinitzen, studiert an der Technischen Universität Graz Softwareentwicklung und hat mit zwei Partnern die „Tellers“gegründet (gehört heute zu Itell.solutions App-entwicklung). „Daneben bin ich leidenschaftlicher Fußballer und das Studium, die Firma, der Sport – da habe ich zur Entspannung mit
dem Teekochen begonnen. Das Rühren und Mischen hat mich beruhigt“, erzählt er.
Also rührte er, mischte er, verschenkte die Mischungen und nicht lange sollte es dauern, bis die Freunde mehr wollten. Also tüftelte er weiter und fand in Xiaoao Dong einen Partner, mit dem er eine weitere Firma gründen sollte.
D ong, der seine ersten fünf Lebensjahre bei den Großeltern in China gelebt hatte und erst als Fünfjähriger seine Eltern kennenlernte, kam nach Österreich, weil er einen Herzfehler hat. „Mit fünf haben sie mir einen Herzschrittmacher eingesetzt“, erzählt er. Seitdem lebt er in Österreich, zog mit den Eltern von China-restaurant zu China-restaurant, hat zehn Onkel in Österreich, alle in China-restaurants. Und: Er hat eine Vorliebe für Tee.
Dong mischt in der Start-upszene in Österreich mit und daher kannten er und Prott einander. „Als David mir Marry vorstellte, war ich zwiespältig – aber ab der zweiten Flasche habe ich gedacht: ,Das schmeckt ziemlich geil.‘“ie beiden verfeinerten den Eistee, senkten den ursprünglichen Zuckergehalt auf 4,9 Gramm pro 100 Milliliter (handelsüblich sind etwa 8 Gramm), verpackten ihn hübsch. Seitdem läuft das Geschäft. Nächstes Ziel: Ganz Österreich soll Marry kennenlernen. Dazu läuft gerade ein Crowdfunding, das schon in den ersten zwei Tagen 6000 Euro lukriert hat (Ziel: 10.000). Und: Marry soll eine Schwester bekommen. An einer zweiten Geschmacksrichtung wird derzeit gearbeitet. Welche, wird nicht verraten.
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