Zu viele Drogenlenker bleiben im Dunkeln
21-jähriger Oststeirer soll unter Einfluss von Crystal Meth Unfall gebaut haben. Bestätigen ließ sich das nicht. Derzeit testet steirische Polizei noch drei Drogenvortestgeräte.
Eine Frontalkollision mit dem weißen Bmw-kombi, der ihr bei Gleisdorf auf der eigenen Spur entgegengekommen war, konnte eine Autofahrerin (60) am Samstag gerade noch verhindern. Dennoch stießen die Fahrzeuge seitlich zusammen, verletzt wurde niemand. Der 21-jährige Unfallverursacher wirkte auf die Polizisten jedoch durch Substanzen beeinträchtigt.
Tatsächlich behauptete der junge Lenker, dass er zuvor Crystal Meth konsumiert und den Rest seines Vorrats an der synthetischen Droge aus dem Auto geworfen habe. Verifizieren ließ sich das aber nicht mehr, selbst nicht durch eine medizinische Kontrolle im LKH Weiz. Angezeigt wird der Oststeirer dennoch, er hat nicht einmal einen Führerschein.
Dass immer mehr Lenker unter Drogeneinfluss unterwegs sind, stellt die Exekutive schon seit Jahren fest. Manchmal zeigt sich das in spektakulären Fällen wie zuletzt vor zwei Wochen bei Leutschach: Da hatte sich ein 30-Jähriger mit einem Gewehr im Auto eine Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert. Viel höher ist allerdings die Dunkelziffer an Drogenlenkern. Eine Studie des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) aus dem Jahr 2016 kam zum Ergebnis, dass rund 177.000 Österreicher bereits unter Drogeneinfluss ein Auto gelenkt haben. Im Gegensatz zum Alkohol lassen sich Drogen und Medikamente nicht mit einem mobilen Gerät klar nachweisen.
Seit März werden in der Steiermark drei verschiedene Speichelvortestgeräte getestet, die zumindest die gängigsten Substanzen erkennen können. Erhärtet sich bei einem Lenker der Verdacht, geht es zur ärztlichen Untersuchung. Acht steirische Polizisten sind auf die Handhabung der Geräte eingeschult. Für einen flächendeckenden Einsatz seien die Geräte aber noch nicht ausgereift, ist zu hören.