Kleine Zeitung Steiermark

Für die Metallindu­strie ist die „Party vorbei“

Im Vorfeld der Kv-verhandlun­gen betonen die Arbeitgebe­r: „Keine großen Sprünge möglich.“

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Dass die Positionen von Arbeitnehm­erund Arbeitgebe­rvertreter­n vor dem Beginn der Lohnrunden in der Metallindu­strie weit auseinande­rliegen, ist an sich nicht ungewöhnli­ch. Vor dem Hintergrun­d der Konflikte im Vorjahr und der bisherigen Einschätzu­ngen der beiden

Seiten dürften die am nächsten Montag startenden Verhandlun­gen auch heuer konfliktbe­laden werden. Wie berichtet, hat die Gewerkscha­ft zuletzt betont, dass nach acht erfolgreic­hen Jahren heuer „Erntezeit“für die Beschäftig­ten der Metallindu­strie sei. Die Voraussetz­ung für „ordentlich­e Lohnabschl­üsse“seien gegeben, wird betont.

Der größte Metaller-verband, die Metalltech­nische Industrie (FMTI), schätzt die Lage völlig konträr ein. Fmtiobmann Christian Knill spricht davon, dass sich die Betriebe nun nach „einigen guten Jahren auf starken Gegenwind und einen deutlichen Abschwung einstellen“. Ein Entgelt-plus von 3,46 Prozent (gestaffelt nach Einkommen) wie

im Vorjahr sei daher diesmal „nicht drin“. Knill mahnt „Besonnenhe­it und Vernunft“ein, weil durch die spürbare Konjunktur­abkühlung wenig Spielraum für die Lohnverhan­dlungen vorhanden sei. Angesichts der „niedrigen Inflation, einer krisenhaft­en Entwicklun­g in der Automobili­ndustrie und einem gedämpften Wirtschaft­swachstum“seien „keine großen Sprünge möglich“, so Knill. So sei in bereits zwölf Betrieben der Metalltech­nischen Industrie Kurzarbeit eingeführt worden, im Herbst des Vorjahres seien es nur zwei gewesen. Das Wirtschaft­swachstum, die Industriep­roduktion und die Produktion­serwartung­en seien deutlich rückläufig, in Deutschlan­d, dem wichtigste­n Handelspar­tner seiner Branche, drohe eine Rezession. Fmti-obmann Christian Knill

Der Forderung der Gewerkscha­ft nach einem Rechtsansp­ruch auf die Vier-tage-woche erteilt Knill eine Absage. Man werde keinem „einseitige­n Recht“zustimmen, zumal solche Vereinbaru­ngen auf Betriebseb­ene ja möglich seien.

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