Kleine Zeitung Steiermark

Die Bullen sind noch lange nicht satt

- Von Georg Michl

Die Kapfenberg Bulls treffen heute im Grazer Sportpark in der Qualifikat­ion zur Champions League auf Kiew.

Michael Schrittwie­ser ist schon vor dem Auftakt der neuen Basketball­spielzeit voll unter Strom. „Normalerwe­ise ist man am Ende einer Saison so fertig“, erzählt der sportliche Leiter des Meisters und Cupsiegers vor dem heutigen Spiel seiner Kapfenberg Bulls gegen Kiew. Das Duell in der ersten Quali-runde zur Champions League wird nämlich nicht in Walfersam, sondern im Grazer Sportpark (20 Uhr) ausgetrage­n, wo die Anforderun­gen des internatio­nalen Verbandes erfüllt werden können. „Diese Lösung ist logistisch ein Wahnsinn, allein am Spieltag fahren wir mit fünf Bussen.“Da in Graz kein Hotel zu bekommen war, wohnen auch die Ukrainer in Kapfenberg – sie werden heute zudem zum Training nach Graz gefahren. Schrittwie­ser: „In so einer Situation sieht man, wie alle in der Steiermark zusammenhe­lfen. Ohne die Verantwort­lichen im Sportpark und die Handballer der HSG wäre das nicht möglich gewesen. Das zeigt wieder, wie dringend eine ausreichen­de Infrastruk­tur in der Obersteier­mark nötig wäre.“

Sollte sich Kapfenberg gegen Kiew im Hin- und Rückspiel (20. 9.) durchsetze­n, würde kommende Woche noch der spanische Spitzenklu­b Burgos zwischen den Bullen und der Königsklas­se stehen. „Unsere Chancen sind etwa mit denen

des LASK zu vergleiche­n“, erklärt Schrittwie­ser, „das Erreichen der Gruppenpha­se wäre sportlich die Krönung, organisato­risch und finanziell mit dem Spielort Graz aber ein Drahtseila­kt.“Gelingt der große Coup nicht, sind die Bullen zumindest im Europe Cup dabei. Langfristi­g ist die Königsklas­se aber „keine unrealisti­sche Träumerei, sondern eine ambitionie­rte Vision“.

Über Kiew weiß Trainer Mike Coffin nicht viel, er bekam einfach kein Videomater­ial. „Sie haben vier aktuelle Teamspiele­r und vier starke Ausländer. Ein paar Einzel-videos der Spieler habe ich gesehen, aber keines der gesamten Mannschaft. Sie werden schnell spielen, aber wir können ohnehin nur auf uns schauen.“

in Serie in Meistersch­aft (2017, 18, 19) Cup (2017, 18, 19) und Supercup (2017, 18) ist den Kapfenberg­ern nicht fad geworden. „Auf keinen Fall! Österreich ist weder zu klein noch zu langweilig für uns, und wir sind an Titeln noch lange nicht satt. Ich rechne damit, dass ein Ruck durch die heimische Liga gehen wird, sehe uns da auch als eine Lokomotive“, sagt Schrittwie­ser.

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