Der große Aufmarsch der Clowns dieser Welt
Nach Comeback-cd im Vorjahr präsentiert Franz Morak seine neuen Songs auch live.
In den 80er-jahren fetzte er mit seinem schneeweißen New-wave-schizo-punk durch die österreichische Musiklandschaft, dann folgte eine weniger fetzige Zeit als Kulturpolitiker – und im Vorjahr meldete sich Franz Morak (73) nach 25-jähriger Schaffenspause als Musiker mit dem grandiosen Album „Leben frisst rohes Fleisch“zurück. Die Stimme ist etwas alterszerknittert, aber der Geist noch immer hellwach und rebellisch.
Wie relevant seine bitterbösen Songs noch immer sind, davon kann sich das Publikum jetzt auch leibhaftig überzeugen. Begleitet von einer Band,
tritt der gebürtige Grazer am Freitag im Dom im Berg auf und liefert einen Querschnitt durch sein Schaffen. Morak fungiert bei diesem Konzert auch als Conférencier. „Ich erzähle Geschichten zu den Songs und erkläre Hintergründe, damit die Lieder besser verständlich sind.“
Das Konzert steht unter dem Motto „morak/alles – Abend mit Clowns“, wobei man dabei nicht nur an den Zirkus denken sollte. Morak: „Es geht vielmehr um alle Clowns, die mir im Laufe meines Lebens begegnet sind. Das können Lehrer sein, Politiker, Journalisten ...“18 Lieder hat Franz Morak im Gepäck, neue und alte, ein Mix aus allen fünf Alben. Dabei werden die Finger oft auf Wunden gelegt, aber einen Finger möchte Morak nicht bemühen, „den erhobenen Zeigefinger“. Bernd Melichar Freitag, 20. September, 20 Uhr, Dom im Berg, Graz. Karten unter: www.spielstaetten.at