Kunsthaus neu aufgestellt
wird wieder zu 100 Prozent Landeseigentum. Eine „transparente, zukunftsweisende Konstellation“, findet Drexler. Man darf also auf entbürokratisierte Strukturen hoffen. Vor allem aber dienen die Rochaden der Entflechtung der Besitz- und Finanzkonstrukte, die beim Kunsthaus-bau 2003 entstanden. Die Kosten von 40 Millionen wurden per Leasingvertrag finanziert, der bis 2023 läuft. Den will man nun aber Anfang 2020 auflösen, sagt Kultur- und Finanzstadtrat Riegler, der hofft, durch Zins- und Steuervorteile um die 100.000 Euro herauszuschlagen. Ob der Vertragsausstieg gelingt, muss aber erst noch geklärt werden.
Bereits fixiert ist hingegen das neue Leitbild für das Haus. Der Betrieb mit einem operativen Budget von 4,2 Millionen Euro soll als „urban icon“, als Wahrzeichen, dessen Bekanntheitsgrad den seines Standorts Graz in manchen Weltgegenden längst übersteige, ein „Aushängeschild der Stadt für den internationalen Tourismus sein“, sagt Steiner. Medien-, disziplinenund kulturenübergreifende Ausstellungen, lokale Anbindung, niederschwellige und barrierefreie Zugänge sind in dem 8-Punkte-leitbild festgehalten. Sowie die inhaltliche Festlegung auf internationale Kunst von 1960 bis heute. Dass es von Stadt und Land hier nun ein klares Bekenntnis zur Ausrichtung ihres Hauses als Ort der Gegenwartskunst gibt, ist für Steiner ein „wichtiges Signal“. Das wohl dazu beiträgt, dass die erfolgreiche Kunsthaus-managerin ihren vorerst bis 2021 laufenden Vertrag jetzt verlängern will.