Das älteste jüngste Jazzorchester
Nach Langem ist Österreich wieder Gastgeber des Euroradio Jazz Orchestra. In Graz beginnt’s heute, mit Christoph Cechs „Euroblues“.
Seit 14 Jahren kennt man ihn als die klangvolle Ö-1-stimme in Sachen Jazz und so.
Und seit vier Jahren bringt er als Leiter der Jazzredaktion im ORF neuen Schwung in die Szene. Nun freut sich Andreas Felber auf „das größte Projekt, das ich bisher für die Ö-1-jazzredaktion zu stemmen hatte“. Denn der ORF und mithin Österreich ist nach Langem wieder Gastgeber des Euroradio Jazz Orchestra.
Seit 1965 delegieren die öffentlich-rechtlichen Radiosender, die in der European Broadcasting Union zusammengeschlossen sind, Jahr für Jahr jeweils ein Talent ihres Landes unter 30 Jahren an das Euroradio Jazz Orchestra, womit es das wohl älteste europäische Jazzensemble und immer zugleich auch das jüngste ist.
Im Gastgeberland erarbeiten die Gesandten dann mit einem renommierten Komponisten und Dirigenten ein komplett neues Programm und präsentieren es auf einer Tour durch eben dieses Land. Diesmal sind es 16 vielversprechende junge Musiker; auffällig ist das Fehlen einiger expliziter Jazz-nationen wie Polen, Italien, Holland.
Österreich ist mit dem Linzer Gitarristen Andreas Erd (25) vertreten. Zudem wurde mit Christoph Cech (Big Band Nouvelle Cuisine) ein heimischer Experte für postmoderne Big Bands zum Leiter des Euroradio Jazz Orchestra bestellt. Der an der Linzer Bruckner-universität tätige Komponist und Pianist hat freilich auch die Musik für dieses Projekt geschrieben, die heute in Graz uraufgeführt wird und deren Titel auch als Motto zu verstehen ist: „Euroblues – Impressions from Europe“. Wer den 59-jährigen Cech kennt, weiß, dass die Musiker von morgen hier sicher voll gefordert werden.
heute, 20 Uhr, Wist, Moserhofgasse, Graz. Donnerstag, Funkhaus Wien. Freitag, Bruckner Universität, Linz, Samstag, Festival Jazz & The City, Salzburg. www.ebu.ch