In diesem Garten flattern die meisten Falter
Männlicher Großer Feuerfalter Meldeneule, ein Nachtfalter
BZweibrütiger Würfel-dickkopffalter
Sabine Gasparitz aus Allerheiligen bei Wildon ist österreichweit die fleißigste Beobachterin der heurigen Schmetterlingszählung. Steiermarkweit konnte sie die meisten Arten melden.
ei manchen Menschen verursachen die sprichwörtlichen Schmetterlinge im Bauch so richtig Herzklopfen. Bei Sabine Gasparitz aus Siebing in der Gemeinde Allerheiligen bei Wildon sind es die Schmetterlinge im Garten, die ihr Fotografinnenherz erobert haben.
316 Meldungen hat die Schmetterlingszählung 2019 von Global 2000 und Blühendes Österreich allein ihr zu verdanken. Insgesamt wurden österreichweit 12.000 Bilder von 1650 Freiwilligen hochgeladen, die sich an diesem wissenschaftlich begleiteten Citizen-scienceprojekt beteiligt und im Zählzeitraum von 25 Tagen jeden Falter in ihrem Garten fotografiert und gemeldet haben. Jetzt wurden die Beobachtungen ausgewertet.
Jede Sichtung liefert den Experten wichtige Daten darüber, wie es um die heimischen Schmetterlinge steht. „Ich bin über einen Bericht in der Kleinen Zeitung auf die App gestoßen“, erzählt Sabine Gasparitz, die es mit ihrer Linse nicht nur auf Schmetterlinge, sondern auf die gesamte Insektenwelt abgesehen hat. Beruflich kümmert sie sich seit 25 Jahren als Tierarzthelferin um Katzen, Hunde, Hamster oder auch größere Freunde des Menschen. „Privat habe ich eine große Liebe für Insekten. Und die sind manchmal auch zutraulich.“
„Mit einem Kleinen Schillerfalter bin ich heuer eine halbe Stunde lang herumspaziert. Dieser Falter steht bereits auf der Vorwarnliste der gefährdeten Arten und kommt nicht mehr besonders häufig vor.“
Damit die Luftakrobaten auch unbeschwert von Blüte zu Blüte tanzen können, hat die Steirerin ein besonderes Dorado geschaffen. „Eisenkraut säe ich in Töpfe, und Kräuter wie Oregano und Thymian lasse ich blühen.“Dazu kommen viele Stauden und eine Wiese neben dem Hausgarten. „Heuer habe ich angefangen, sie selbst zu mähen, damit sich die Pflanzen auch aussäen können. Und bei mir ist nicht alles gestriegelt.“Ein paar Quadratmeter Wildnis wünscht sie sich auch von anderen Gartenbesitzern: „Schon ein kleines Eck kann für Insekten zum Paradies werden.“
Mit ihrem Garten liegt Sabine Gasparitz mit 41 Schmetterlingsarten knapp auf Platz zwei der artenreichsten Gärten Österreichs. Bei Michaela Wanz in Kärnten tummelten sich 42. Die beiden Frauen kennen sich übrigens. „Sie ist eine ehemalige Nachbarin und über die App haben wir uns wiedergefunden.“
Insgesamt konnten im Beobachtungszeitraum 108 Tagfalterarten gemeldet werden, das entspricht der Hälfte aller in Österreich bisher nachgewiesenen 215 Arten.
Eine besondere Leidenschaft hat Sabine Gasparitz für Nachtfalter, die aus der Steiermark am häufigsten gemeldet wurden. „Sie werden in der App noch etwas vernachlässigt, sind aber wesentlich artenreicher und gehören nach Bienen und Hummeln zu den wichtigsten Bestäuberinsekten.“Hier gibt es auch noch einen besonderen Wunschkandidaten auf ihrer fotografischen „Abschussliste“: den Totenkopfschwärmer.