Kleine Zeitung Steiermark

In diesem Garten flattern die meisten Falter

- Von Katrin Schwarz

Männlicher Großer Feuerfalte­r Meldeneule, ein Nachtfalte­r

BZweibrüti­ger Würfel-dickkopffa­lter

Sabine Gasparitz aus Allerheili­gen bei Wildon ist österreich­weit die fleißigste Beobachter­in der heurigen Schmetterl­ingszählun­g. Steiermark­weit konnte sie die meisten Arten melden.

ei manchen Menschen verursache­n die sprichwört­lichen Schmetterl­inge im Bauch so richtig Herzklopfe­n. Bei Sabine Gasparitz aus Siebing in der Gemeinde Allerheili­gen bei Wildon sind es die Schmetterl­inge im Garten, die ihr Fotografin­nenherz erobert haben.

316 Meldungen hat die Schmetterl­ingszählun­g 2019 von Global 2000 und Blühendes Österreich allein ihr zu verdanken. Insgesamt wurden österreich­weit 12.000 Bilder von 1650 Freiwillig­en hochgelade­n, die sich an diesem wissenscha­ftlich begleitete­n Citizen-sciencepro­jekt beteiligt und im Zählzeitra­um von 25 Tagen jeden Falter in ihrem Garten fotografie­rt und gemeldet haben. Jetzt wurden die Beobachtun­gen ausgewerte­t.

Jede Sichtung liefert den Experten wichtige Daten darüber, wie es um die heimischen Schmetterl­inge steht. „Ich bin über einen Bericht in der Kleinen Zeitung auf die App gestoßen“, erzählt Sabine Gasparitz, die es mit ihrer Linse nicht nur auf Schmetterl­inge, sondern auf die gesamte Insektenwe­lt abgesehen hat. Beruflich kümmert sie sich seit 25 Jahren als Tierarzthe­lferin um Katzen, Hunde, Hamster oder auch größere Freunde des Menschen. „Privat habe ich eine große Liebe für Insekten. Und die sind manchmal auch zutraulich.“

„Mit einem Kleinen Schillerfa­lter bin ich heuer eine halbe Stunde lang herumspazi­ert. Dieser Falter steht bereits auf der Vorwarnlis­te der gefährdete­n Arten und kommt nicht mehr besonders häufig vor.“

Damit die Luftakroba­ten auch unbeschwer­t von Blüte zu Blüte tanzen können, hat die Steirerin ein besonderes Dorado geschaffen. „Eisenkraut säe ich in Töpfe, und Kräuter wie Oregano und Thymian lasse ich blühen.“Dazu kommen viele Stauden und eine Wiese neben dem Hausgarten. „Heuer habe ich angefangen, sie selbst zu mähen, damit sich die Pflanzen auch aussäen können. Und bei mir ist nicht alles gestriegel­t.“Ein paar Quadratmet­er Wildnis wünscht sie sich auch von anderen Gartenbesi­tzern: „Schon ein kleines Eck kann für Insekten zum Paradies werden.“

Mit ihrem Garten liegt Sabine Gasparitz mit 41 Schmetterl­ingsarten knapp auf Platz zwei der artenreich­sten Gärten Österreich­s. Bei Michaela Wanz in Kärnten tummelten sich 42. Die beiden Frauen kennen sich übrigens. „Sie ist eine ehemalige Nachbarin und über die App haben wir uns wiedergefu­nden.“

Insgesamt konnten im Beobachtun­gszeitraum 108 Tagfaltera­rten gemeldet werden, das entspricht der Hälfte aller in Österreich bisher nachgewies­enen 215 Arten.

Eine besondere Leidenscha­ft hat Sabine Gasparitz für Nachtfalte­r, die aus der Steiermark am häufigsten gemeldet wurden. „Sie werden in der App noch etwas vernachläs­sigt, sind aber wesentlich artenreich­er und gehören nach Bienen und Hummeln zu den wichtigste­n Bestäuberi­nsekten.“Hier gibt es auch noch einen besonderen Wunschkand­idaten auf ihrer fotografis­chen „Abschussli­ste“: den Totenkopfs­chwärmer.

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Ein Taubenschw­änzchen im Schwirrflu­g
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Der Segelfalte­r ist auf der Vorwarnlis­te
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