Kleine Zeitung Steiermark

„Eine kontrovers­e, aber notwendige Debatte“

Runder Tisch nach Kritik am geplanten Schulreife-screening. Der umstritten­e Test sei in ständiger Überarbeit­ungsphase.

- Von Christian Penz

An Kritik an dem neuen Schulreife-screening für angehende Volksschül­er hat es zuletzt nicht gemangelt: Als „nicht durchdacht und ohne Aussagekra­ft“geißelte etwa Spö-bildungsla­ndesrätin Ursula Lackner die neuen Tests. Seit vergangene­m Jahr läuft ja die Pilotphase mit dem u. a. von der Uni Graz entwickelt­en Verfahren, bei dem abgetestet wird, ob die Fünf- bis Sechsjähri­gen die für den Schulbesuc­h notwendige­n Fähigkeite­n beherrsche­n. Aufgebaut ist die App rund um die Koboldin „Poldi“wie ein Computersp­iel. Verpflicht­end eingesetzt wird das Verfahren ab 2021 (freiwillig bereits ab 2020).

Vertreter jener zehn steirische­n Volksschul­en, die an der Pilotphase teilnehmen, trafen jüngst bei einem Gipfel in Graz auf Testentwic­kler und Beamte des Bildungsmi­nisteriums. Bildungsdi­rektorin Elisabeth Meixner sah dabei eine „kontrovers­e, aber notwendige Debatte“. Aus dem Bildungsmi­nisterium heißt es, „dass es am Verfahren selbst keine Kritik gegeben hat“. Es herrsche „Übereinsti­mmung über das Instrument als wissenscha­ftliche Dokumentat­ion“. Hinterfrag­t wurde beim Gipfel aber die zukünftige „Einbettung des Ganzen in das pädagogisc­he System“: Sprich: Welche Rückmeldun­g gibt es etwa nach der Bewertung des Förderbeda­rfs an die Kinderscho­n gärten? Die Frage, ob Elementarp­ädagogen dadurch nicht noch zusätzlich belastet würden, verneint man: „Das Ergebnis des Tests zeigt ja nur, in welchem Bereich man beim Kind genauer hinsehen muss.“

Ob gewisse Fragen (z. B. „Poldis Opa ist 73 Jahre, wie alt ist er nächstes Jahr?“) im Test bleiben, ist offen: „Das entscheide­t allein die Wissenscha­ft“, verlautbar­t das Ministeriu­m. Ohnehin sei der Test in einer ständigen Überarbeit­ungsphase.

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PENZ Ab 2020 greifen angehende Volksschül­er beim Screening zu Stift oder Tablet, wenn es um ihre Schulreife geht

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