„Eine kontroverse, aber notwendige Debatte“
Runder Tisch nach Kritik am geplanten Schulreife-screening. Der umstrittene Test sei in ständiger Überarbeitungsphase.
An Kritik an dem neuen Schulreife-screening für angehende Volksschüler hat es zuletzt nicht gemangelt: Als „nicht durchdacht und ohne Aussagekraft“geißelte etwa Spö-bildungslandesrätin Ursula Lackner die neuen Tests. Seit vergangenem Jahr läuft ja die Pilotphase mit dem u. a. von der Uni Graz entwickelten Verfahren, bei dem abgetestet wird, ob die Fünf- bis Sechsjährigen die für den Schulbesuch notwendigen Fähigkeiten beherrschen. Aufgebaut ist die App rund um die Koboldin „Poldi“wie ein Computerspiel. Verpflichtend eingesetzt wird das Verfahren ab 2021 (freiwillig bereits ab 2020).
Vertreter jener zehn steirischen Volksschulen, die an der Pilotphase teilnehmen, trafen jüngst bei einem Gipfel in Graz auf Testentwickler und Beamte des Bildungsministeriums. Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner sah dabei eine „kontroverse, aber notwendige Debatte“. Aus dem Bildungsministerium heißt es, „dass es am Verfahren selbst keine Kritik gegeben hat“. Es herrsche „Übereinstimmung über das Instrument als wissenschaftliche Dokumentation“. Hinterfragt wurde beim Gipfel aber die zukünftige „Einbettung des Ganzen in das pädagogische System“: Sprich: Welche Rückmeldung gibt es etwa nach der Bewertung des Förderbedarfs an die Kinderschon gärten? Die Frage, ob Elementarpädagogen dadurch nicht noch zusätzlich belastet würden, verneint man: „Das Ergebnis des Tests zeigt ja nur, in welchem Bereich man beim Kind genauer hinsehen muss.“
Ob gewisse Fragen (z. B. „Poldis Opa ist 73 Jahre, wie alt ist er nächstes Jahr?“) im Test bleiben, ist offen: „Das entscheidet allein die Wissenschaft“, verlautbart das Ministerium. Ohnehin sei der Test in einer ständigen Überarbeitungsphase.