Weiter Aufregung um Müll-deal
Bürgermeister reagiert auf offenen Brief: „Zeichnet ein falsches Bild.“
Die Aufregung um den obersteirischen Müll-deal ebbt nicht ab: Haushaltsmüll aus dem Mürztal wird mit einem Dutzend Lkw-fuhren wöchentlich zur Müllverbrennung Spittelau gefahren, wo er via Fernwärme in Wiens Haushalten landet. Die Laster nehmen dafür Kehricht zur Deponie in Allerheiligen/mürztal mit.
Die Wirtschaftskammer veröffentlichte am Samstag einen offenen Brief. „Sie haben gegen die Umwelt, gegen die Zukunft und damit gegen nachkommende Generationen entschieden“, klagen darin Nadia El-shabrawi-ploder und Daniela Müllermezin an, die Geschäftsführerin und die Fachgruppenobfrau des Entsorgungs- und Ressourcenmanagements in der WKO.
Karl Rudischer, Mürzzuschlags Bürgermeister und Obmann des Mürzverbands, ist nicht nur über die „professionelle Kampagne“erstaunt, für ihn zeichne sie „inhaltlich ein völlig falsches Bild“. So werde suggeriert, dass ein größeres Verkehrsaufkommen entstehe. „In Wahrheit werden 20.000 Kilometer weniger gefahren.“In Wien erreiche der Hausmüll direkt den Bestimmungsort, in der Steiermark könnten die Entsorgungsunternehmen die Abfallmengen nicht bewältigen, wodurch insgesamt weitere Wege, sogar nach Tschechien, entstünden. Und auch die im Brief wiedergegebene Ersparnis sei auf falscher Grundlage berechnet. Er stellt jedenfalls fest: „Wir wollten auf keinen Fall der steirischen Abfallwirtschaft eins auswischen!“Nina Müller