Kleine Zeitung Steiermark

„Wir haben uns in die raue See vorgewagt“

- Von Michael Jungwirth

Keine österreich­ische Firma müsse bei Türkis-grün abwandern, versichert Grünen-chef Werner Kogler. Tempo 100 sei kein prioritäre­s Anliegen.

Erfolg!‘“: Werner Kogler

zu bringen. Das wäre europaweit einzigarti­g.

Vizekanzle­r wäre doch im Sinne einer effektiven Koordinati­on der Regierungs­politik sinnvoll?

Ich sträube mich nicht, aber ich bin nicht in den Nationalra­t zurückgeke­hrt, um jetzt Vizekanzle­r zu werden.

Jetzt ist die Casino-affäre aufgepoppt. Werden Sie der ÖVP auf die Füße treten?

Die ÖVP sollte nicht überrascht sein, dass wir die parlamenta­rischen Instrument­e ernst nehmen, wenn wir ins Parlament zurückkehr­en. Mir ist wichtig, dass es keine Vorverurte­ilung gibt. Wir werden uns an den parlamenta­rischen Aktivitäte­n, die von anderen Parteien angedacht worden sind, U-ausschuss und Sondersitz­ung, beteiligen.

Das klingt zurückhalt­end?

Wir haben auch in Opposition nicht anders agiert und gleich gesagt: Holodaro, machen wir gleich eine Sondersitz­ung und U-ausschüsse. Die Aufklärung ist nicht zur Bespaßung da, sondern muss Sinn ergeben. Wenn sich das Substrat verdichtet, macht es Sinn, dass man die üblichen parlamenta­rischen Fragen stellt.

Weil das gestern ein war: Tempo 140 ist tot?

Thema

Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Versuch verlängert wird.

Und Tempo 100 wie in den Niederland­en?

Tempo 100 hat man nicht wegen des Co2-ausstoßes, sondern wegen der Stickoxide eingeführt. Tempo 100 ist kein vordringli­ches Anliegen. Mir geht es um Öffis und E-mobilität. Wenn wir bis 2030 beim Klima nichts tun, ist es um unsere Umwelt so schlecht bestellt, dass wir dann 80 fahren müssen.

Sollte es Türkis-grün in der Steiermark geben, wenn es sich ausgeht?

Zuerst muss es sich einmal ausgehen. Die Entscheidu­ng fällen ohnehin die Freunde in Graz. Sollte es sich ausgehen, werden sich die Grünen nicht auf die Flucht begeben und die Gespräche verweigern.

Dass Türkis-grün im Bund verhandelt wird, bringt das nun Rückenwind in den steirische­n Wahlkampf?

Der Wunsch der grünen Wähler, dass Grün in die Regierung soll, ist überall extrem hoch. Ich kann keinen Schritt mehr machen, ohne dass mir jemand zuruft: „Viel Erfolg!“Und das heißt, dass man uns in der Regierung sehen will. Den Zuspruch erlebe ich überall, auch in Wien.

Erwin Zankel über die Berechnung der Armutsgefä­hrdung in Österreich

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