Kleine Zeitung Steiermark

Enterprise, eine Grüne will nach oben

- Von Thomas Rossacher

Sandra Krautwasch­l verkörpert regelrecht Klimaschut­z. Selbst im Wahlkampf.

Welche Politikeri­n kann von sich behaupten, den Strom für ihren Mikroverst­ärker liefert der strampelnd­e Partner? Sandra Krautwasch­l kann es: Ihr Peter trat beim Wahlkampfa­uftakt der Grünen fest in die Pedale.

Keine Agentur hätte so ein Bild – Ehe, Energie, Einsatz – besser zeichnen können. Agentur brauchte es dafür aber nicht: Die gebürtige Oststeirer­in verkörpert Klimaschut­z regelrecht. Lange bevor es den Begriff „Flugscham“gab, flog sie schon nicht mehr. Das Paar (drei Kinder) teilt sich ein Auto mit den Nachbarn. Sie leben „plastikfre­i“(und schrieb darüber), sie kauft regional und sie trägt gerne Kleidung aus dem „Kostnix-laden“.

Exakt diese Glaubwürdi­gkeit soll „Wunderwaff­e“im grünen Wahlkampf sein: Lachend erzählt die Spitzenkan­didatin, wie sie ein Tv-team beinahe zur Verzweiflu­ng trieb, da kein Passant ein böses Wort über die Grüne verlieren wollte.

„Im Wahlkampf 2017 habe ich noch gespürt, da geht nichts.“Heuer, nach Eu-parlaments­rektoren und Nationalra­tswahl, erlebe sie hingegen so viel Zuspruch. „Das gibt mir Kraft“, schildert Krautwasch­l im „Café Beirut“in Graz bei einem kräftigen Kaffee aus der Kupferkann­e. ausen sind selten. „Um 5 Uhr früh aus dem Haus und um 1 Uhr ins Bett“, skizziert die passionier­te Läuferin, wie der Wahlkampf läuft. Sie möchte ja keine Gelegenhei­t verpassen; den Maturaball ihres Jüngsten just am Abend vor der Wahl erst recht nicht. Bis dahin: früh raus, Frühstück verteilen, dann Presseterm­ine. Etwa über

Pdie „Verkehrswe­nde“im Raum Graz. Auffallend: kein Wort zu Nahverkehr­s-, Stellplatz­abgabe, Fahrverbot­en. Gefordert seien „Konzepte“, „Maßnahmen“– und natürlich die 365-Euro-jahreskart­e für Öffis. Seitenhieb­e auf den Gegner, ein taktischer Flirt in Richtung ÖVP? Die Kandidatin runzelt die Stirn, als ob man sie gefragt hätte, ob das ihr Vw-diesel sei, der da mit laufendem Motor auf dem Behinderte­nparkplatz stehe. Nein, man wolle so stark werden, damit sich im Klimaschut­z etwas bewege, lautet das

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