Als der ORF zeitlos wurde
Die ORF-TVTHEK wird zehn Jahre alt: die Zahlen, die Zukunft, die Grenzen.
Als der ORF im November 2009 eine Plattform namens Tvthek startete, bot diese 70 Sendungen an. Zehn Jahre später sind 220 Sendungen „on demand“, das heißt, online nach Bedarf verfügbar. Die zeitliche Einschränkung bleibt mindestens bis zum nächsten Orf-gesetz: Bis auf Weiteres ist die Abrufbarkeit auf sieben Tage beschränkt.
137 Millionen Minuten verbringen die Österreicher durchschnittlich pro Monat in der ORF-TVTHEK. Jeder vierte Österreicher nutzt das Angebot. Die Hälfte der Zugriffe erfolgt mittlerweile mobil über Smartphone oder Tablet. Für 2020 ist geplant, dass das Programm aller vier Orf-sender vollständig über die Plattform verfügbar ist. Zudem wird mit
Untertiteln in Livestreams am Ausbau des barrierefreien Angebots gearbeitet.
Der erfolgreichste Monat in der zehnjährigen Geschichte der Tvthek war der Juni 2018 mit der Übertragung der Weltmeisterschaftsspiele in Frankreich und rund 5,8 Millionen Stunden Gesamtnutzungsvolumen. Das schlägt sich auch bei den erfolgreichsten Livestreams seit 2017 nieder: Unter den Top 10 finden sich ausschließlich Wm-spiele, zuoberst das Spiel Russland gegen Kroatien. Anders die Situation beim On-demand-angebot: An der Spitze liegt die „Willkommen Österreich“folge zum Ibiza-video, dahinter Zib-2-gespräche und eine Episode der „Vorstadtweiber“.
Personell hat sich in den zehn Jahren seit der Gründung wenig verändert: Generaldirektor ist weiterhin Alexander Wrabetz, für die Online-agenden war damals wie heute Thomas Prantner zuständig. Letzterer beschreibt die Tvthek als „wichtigen Beitrag zur Digitalisierungsoffensive und zur Positionierung des ORF als modernes Multimedia-unternehmen“. Hintergrund ist die seit Jahren geplante Entwicklung des Orfplayers, der künftig die Onlineangebote des Senders bündeln soll. „In Zukunft wird die Tvthek als wichtiges Modul des Orf-players die plattformzentrierte, digitale Transformation des ORF entscheidend unterstützen“, ist Wrabetz überzeugt.