Kleine Zeitung Steiermark

Gewerkscha­ft will jetzt „über alles reden“

- Von Klaus Höfler

Als sich draußen die frühe Nachmittag­sdämmerung über die Hausdächer legte, verfinster­te sich im vierten Stock der Spö-parteizent­rale in Graz-eggenberg auch die Stimmung im schütter frequentie­rten Besucherze­ntrum zusebei

Ausgelasse­n und zuversicht­lich war es an diesem Sonntag hier ohnehin nie gewesen. Schon als am frühen Nachmittag noch Koch- und Gartensend­ungen über die zentrale Leinwand flimmerten, war die Anspannung spürbar. Zu wechselhaf­t war die Meldungsla­ge. Von erfolgreic­hen Rückerober­ungen in der Obersteier­mark war da zu hören, aber auch Nachrichte­n bitterer Verluste quer durchs Land machten die Runde.

Nach dem mit Abstand schlechtes­ten Ergebnis seit 1945 werden auch Stimmen gegen Parteichef Schickhofe­r laut.

dann kursierend­e Befürchtun­gen bestätigte, entlud sich zunächst Max Lercher, Ex-geschäftsf­ührer der Bundespart­ei, der Frust: „Eine Niederlage ist eine Niederlage – es ist ein schmerzlic­hes Ergebnis“, kommentier­te er die zunächst 23,8 Prozent. Als dieser Wert auf den folgenden Ergebnis-charts immer weiter abschmolz, machte auch Horst Schachner, wortgewalt­iger Vorsitzend­er des ÖGB Steiermark, seinem Ärger Luft: „Ein sehr unerfreuli­ches Ergebnis. Wenn wir bei 21, 22 Prozent zu liegen kommen, müssen wir über alles reden. Dann müssen wir Tabula rasa machen.“

Wie rein der Tisch bei den derzeit (ohne ausgezählt­e Wahlkarten) 22,9 Prozent gemacht werden muss und ob das auch Parteichef Michael Schickhofe­r treffen könnte, wollte Schachner mit Verweis auf die heutigen Sitzungen der Parteigrem­ien nicht weiter kommentier­en. Schon am Vorhends.

 ??  ??
 ?? PAJMANN (4) ?? Max Lercher: „Die Gesamtpart­ei braucht einen Neustart“
PAJMANN (4) Max Lercher: „Die Gesamtpart­ei braucht einen Neustart“

Newspapers in German

Newspapers from Austria