Kleine Zeitung Steiermark

Kommuniste­n hoffen auf Mandat

- Von Sarah Ruckhofer, Josef Fröhlich und Raphael Ofner

Renate Pacher (KP) hat gute Chancen. Wolfgang (SP) und Liane (FP) Moitzi droht Mandatsver­lust.

Die Funktionär­e trudeln nach und nach im Knittelfel­der Parteibüro der FPÖ ein und wissen, wie in ihren Gemeinden gewählt wurde. Man spürt früh, was da blüht. „Persönlich hätte ich geglaubt, es geht besser aus, weil wir im Wahlkampf auch viel Positives gehört haben“, seufzt Abgeordnet­e Liane Moitzi. Die Gründe? „Das war ein Denkzettel für die Ereignisse in Wien“, so Moitzi, die ihr Mandat verlieren wird. Die Liederbuch-affäre sei im

Wahlkampf kein Thema gewesen. Das einzig Positive: „Dieses Ergebnis spiegelt unsere Stammwähle­rschaft wider.“

In der Knittelfel­der Bezirkszen­trale der KPÖ herrscht Jubelstimm­ung. Sogar Kp-urgestein Leopold Pacher ist mit seinen 93 Jahren gekommen, um den Genossen zu gratuliere­n. Zum Ergebnis, aber auch zum wahrschein­lichen Mandat für seine Tochter Renate Pacher, die schon von 2005 bis 2010 im Landtag saß. „Warten wir’s ab“, so die gewohnt zurückhalt­ende Politikeri­n, die den Erfolg darauf zurückführ­t, dass man nicht zuletzt durch den Kp-sozialfond­s wisse, „wo die Menschen der Schuh drückt“.

Gut sieht die Lage für Övpbundesr­at Bruno Aschenbren­ner aus: Er dürfte das Landtagsma­ndat schaffen, sicher ist das aber erst nach Auszählung der Wahlkarten. „Für uns im Bezirk ist das ein historisch­es Ergebnis“, jubelt Aschenbren­ner. Entspreche­nd gelöst auch die Stimmung im ÖVP-BÜRO Judenburg. „Wir haben im Murtal 15.000 Äpfel verteilt und 10.000 Stimmen gewonnen, das hat sich ausgezahlt“, scherzt Ex-abgeordnet­er Hermann Hartleb.

Kontrastpr­ogramm bei der SPÖ: Die Enttäuschu­ng über das schwache Abschneide­n ist allen Funktionär­en anzumerken, besonders Landtagspr­äsidentin Gabriele Kolar ist betroffen. „Ich bin total enttäuscht, ich hätte mir mehr erwartet.“Für sie wird sich ein Mandat ausgehen – für Wolfgang Moitzi offenbar nicht. Herrschte am Nachmittag noch Optimismus, folgte am Abend die Ernüchteru­ng: Der Spielberge­r dürfte das Mandat um rund 900 Stimmen verpasst haben. Bis zum endgültige­n Wahlergebn­is muss er zittern.

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