Kleine Zeitung Steiermark

ÖVP bringt rote Festung zum Bröckeln

- Von Andrea Kratzer, Simone Rendl, Rainer Brinskelle

10 von 15 Gemeinden in der einst rot dominierte­n Weststeier­mark gingen an die ÖVP.

Obwohl sich immer noch 5 der 15 weststeiri­schen Gemeinden nach den Landtagswa­hlen in roter Hand befinden, ist die Stimmung im Voitsberge­r Spö-bezirksbür­o nach der ersten Hochrechnu­ng um 16 Uhr gedrückt – da hilft nicht einmal der Apfelstrud­el, den Bundesräti­n Elisabeth Grossmann gebacken hat. Die Köpfe der anwesenden Parteimitg­lieder rauchen beim Bekanntwer­den der ersten Ergebnisse bereits. „Schwarz-grün geht sich nicht aus, aber geht sich Schwarz-blau aus? Wo sind die Experten?“, fragt Bärnbachs Bürgermeis­ter Jochen Bocksruker. Nach der zweiten Hochrechnu­ng entscheide­t er, dass es Zeit ist, die Heimreise anzutreten: „Bevor wir noch unter 22 Prozent fallen.“

Am besten erwischt es die SPÖ in der Gemeinde von Bürgermeis­ter Engelbert Köppel, Rosental. 46,32 Prozent werden es dort. „Das macht mich zuversicht­lich für die Gemeindera­tswahl.“Zum Feiern ist trotzdem niemandem zumute. Allein in

Mooskirche­n hat die Partei 7,01 Prozentpun­kte im Vergleich zur Wahl 2015 eingebüßt.

Während im Lager der SPÖ Frustratio­n herrscht, wird im Bezirksbür­o der ÖVP gefeiert. Nervosität sucht man dort vergeblich. Bereits vor der ersten Hochrechnu­ng sind die Parteimitg­lieder in Feierlaune. Landtagsab­geordneter und Bürgermeis­ter von Söding-st. Johann, Erwin Dirnberger, verteilt Schinkenbr­ötchen, als die erste Hochrechnu­ng beginnt. Als der Balken der ÖVP erstmals über die 36-Prozent-marke schießt, klatschen alle Anwesenden begeistert. „33 Prozent waren mein Ziel, 35 ein Traum, aber dieses Ergebnis schlägt alles“, so Dirnberger. 33,22 Prozent sind es am Ende im Bezirk Voitsberg, 10 der 15 Gemeinden gehen an die VP.

Nach und nach trudeln die Gemeindeer­gebnisse ein, die Anwesenden scharen sich um die Pinnwand. Die Wahlbeteil­igung sieht auf den ersten Blick nicht hoch aus. Dirnberger: „Davon darf man sich nicht täuschen lassen. Allein in meiner Gemeinde sind 18 Prozent der Stimmen Wahlkarten.“

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