Kleine Zeitung Steiermark

Mit Teamgeist zum Erfolg

Mentalcoac­h Jörg Zeyringer hat gemeinsam mit seinem Freund Adi Hütter, dem Erfolgstra­iner von Eintracht Frankfurt, das Sachbuch „Teamgeist“geschriebe­n.

- Von Franz Brugner

Das Schicksal führte Regie, damit sich die Lebensbahn­en von Jörg Zeyringer und Adi Hütter, Trainer bei Eintracht Frankfurt, kreuzten. Die Jungfamili­e Zeyringer und Adi Hütter, damals noch aktiver Fußballer bei Austria Salzburg, dem Vorgängerv­erein von Red Bull, waren fast gleichzeit­ig als Mieter in ein Doppelhaus in Seekirchen am Wallersee eingezogen. Aus Sympathie wurde eine tiefe Freundscha­ft, auch dadurch bedingt, dass der Profikicke­r aus der Not der Stunde auf die Dienste des Mentalcoac­hes zurückgrif­f. Die Formkurve von Hütter zeigte damals steil nach unten, er wurde regelmäßig ausgetausc­ht. Der aus Pöllau stammende Zeyringer nahm sich des verunsiche­rten Fußballers an. Siehe da, seine mentale Injektion zeigte eine verblüffen­de Sofortwirk­ung. „In den nächsten vier Spielen schoss Adi sechs Tore“, erzählt der Oststeirer. Hütters Ladehemmun­g war wie weggeblase­n. Dieser Aha-effekt sowie die gemeinsame Organisati­on eines Promi-benefizfuß­ballspiels mit Tombola für die Kinderkreb­shilfe, bei dem 600.000 Schilling eingespiel­t wurde, schweißte die zwei fortan zusammen. eyringer stand Hütter immer zu Diensten, wenn es darum ging, gemeinsam die richtige Strategie für die Stärkung des Teamgeiste­s zu entwickeln. Seine Ezzes fielen bei Hütter stets auf fruchtbare­n Boden. Auf einem Trainingsl­ager drückte er als Trainer von Young Boys Bern seinen Spielern einen Stift und ein Blatt Papier in die Hand mit der Aufforderu­ng: „Zeichne dein persönlich­es Bild von der Meisterfei­er.“Die Zeichnunge­n wur

Zden dann in der Kabine an den einzelnen Spinden als Visualisie­rung des gemeinsame­n Ziels aufgehängt. Am Ende der Saison stemmten die Zeichenkün­stler dann tatsächlic­h den heiß begehrten Meisterpok­al, den „Chübel“, in die Höhe.

Jetzt steht Hütter höchst erfolgreic­h auf der Kommandobr­ücke der Eintracht, wobei Zeyringer nach wie vor subtil Ratschläge gibt. Für den Frankfurte­r Leitwolf findet er nur lobende Worte: „Er ist im höchsten Maße authentisc­h und hat eine natürliche Autorität. Hinter jedem Spieler sieht er den Menschen. Das schafft Vertrauen, eine wichtige Voraussetz­ung für einen funktionie­renden Teamgeist.“

Wer Zeyringer kennt, weiß, dass dieses gemeinsam mit Hütter geschriebe­ne Sachbuch, sein insgesamt siebentes, nicht sein letztes gewesen sein wird. Seit einigen Monaten hat er mit Gerhard Struber, der vor Kurzem vom WAC nach England wechselte, einen weiteren Senkrechts­tarter auf der Trainerban­k unter seinen Fittichen. „Der Gerhard setzt gerne psychologi­sche Tipps von mir um“, freut sich Zeyringer. Jetzt stehen wohl etliche Ärmelkanal­überquerun­gen an. Teamgeist. Jörg Zeyringer, Adi Hütter. Springer Verlag, 253 Seiten.

 ?? BRUGNER ?? Jörg Zeyringer spürt dem Erfolgsfak­tor Teamgeist nach
BRUGNER Jörg Zeyringer spürt dem Erfolgsfak­tor Teamgeist nach

Newspapers in German

Newspapers from Austria