Kleine Zeitung Steiermark

Der nächste Kraftakt der Hartberger

- Von Matthias Janisch und Clemens Ticar

Die Hartberger „Mentalität­smonster“haben wieder zugeschlag­en, besiegten Altach mit 2:1 – und das trotz 60 Minuten in Unterzahl.

Es war kaum mehr als eine halbe Stunde zwischen Hartberg und Altach gespielt, als einem Fan der Kragen platzte: „Schiri! Wechsel!“, forderte er. Und meinte: Schiriwech­sel. Er war nicht der Einzige, der zu diesem Zeitpunkt mit der Leistung des Unparteiis­chen Christophe­r Jäger nicht einverstan­den war. Die Hartberger lagen da völlig verdient 0:1 zurück, Emir Karic hatte bereits nach sechs Minuten getroffen. Sie konnten sich glücklich schätzen, nicht noch höher zurückzuli­egen. Die Altacher und Rene Swete verhindert­en ein zweites, drittes oder gar viertes Vorarlberg­er Tor.

Gerade bevor diesem Fan der Kragen platzte, hatte Jäger Hartberg-kapitän Siegfried Rasswalder, für den es das erste Spiel seit Runde drei war, mit Gelbrot in die Kabine geschickt – wohl zu Unrecht. Was der Fan nicht wissen konnte: Jäger hat den Hartberger­n mit dem Ausschluss einen Gefallen getan. Nicht, weil Rasswalder nicht gut gespielt hätte. „Ich verstehe es nicht. Wir waren elf gegen zehn nicht so gut wie elf gegen elf“, suchte Altach-trainer Alex Pastoor nach dem Spiel nach Erklärunge­n. „Wir haben es verabsäumt, das Spiel zu gewinnen, weil wir unsere Chancen nicht genutzt haben.“Niemand widersprac­h. Markus Schopp formuliert­e es klar: „Dass wir zu diesem Zeitpunkt noch im Spiel waren, war glücklich.“Zu viele Ballverlus­te im Spielaufba­u hätten Hartberg das Leben schwer gemacht: „Dabei wussten wir sehr genau, worauf es ankommt.“Auch für Schopp war der Ausschluss Rasswalder­s ein entscheide­nder Moment: „Es war plötzlich ein neues Spiel.“Eines, in dem Schopp Tino-sven Susic, der bis dahin ein gelungenes Debüt gefeiert hatte, in der 42. Minute aus taktischen Überlegung­en auswechsel­te. Da hatten die Hartberger bereits ausgeglich­en, Andreas Lienhart die erste wirkliche Chance der Oststeirer genutzt. „Wir haben einen großen Schritt getan, um oben dabei sein zu können“, sagte er.

In numerische­r Überlegenh­eit hatte in Hälfte zwei Altach die meiste Zeit den Ball, das Tor erzielte aber Hartberg: Bakary Nimaga war nach feinem Zuspiel von Lukas Ried nach 59 Minuten zur Stelle. „Wenn man seine Chancen nicht nutzt, kann man nicht gewinnen. Wenn man leichtfert­ig Tore zulässt, dann verliert man“, erklärte Pastoor.

Die Ehrenrunde der Hartberger war noch nicht beendet, da wussten alle über das 0:0 der Austria gegen die Admira Bescheid. „Das ist ein schöner Nebenaspek­t“, sagte Dario Tadic, „natürlich schaut man sich die Tabellensi­tuation an. Aber wenn man vorne ist, ist es leicht: einfach immer weiter gewinnen.“

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Mit seinem ersten Tor entschied Nimaga das Spiel für Hartberg

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