Der Wind als großer Spielverderber in Wisla
Der Sieg im Team war für die Ösv-adler im Einzel nicht zu wiederholen – schuldlos.
So viel Aufwind hatte der Sieg im Teamspringen den Österreichern zum Saisonauftakt in Wisla am Samstag gegeben. Ja, Stefan Kraft wollten den ergebnisbedingten Rückenwind auch am Sonntag im Einzel nützen. Das Problem war aber nur, dass der Wind das mit der Unterstützung von hinten offenbar auch mitbekommen hatte – und an der Grenze der Regularität blies. Die Folge: Aus dem ersten Weltcupspringen im Einzel der Saison wurde eine Windlotterie – in der die Österreicher, nicht als Einzige, die Nieten zogen.
Zwar schafften es alle fünf Österreicher in den zweiten Durchgang, dort aber wurde das hohe Potenzial, das am Vortag bewiesen wurde, nicht ausgeschöpft. Jan Hörl, als Vierter ins Finale gegangen, musste schließlich mit Platz zwölf vorliebnehmen, als bester Ösv-springer. „Natürlich wäre ein Top-zehn-platz noch schöner gewesen oder gar ein Stockerl. So weit wäre ich nach dem ersten Durchgang nicht weg gewesen, aber es war eine neue Situation für mich. Aber ich bin happy und gut drauf “, meinte er.
Weit deutlicher in seiner Kritik, dass das Springen trotz der unterschiedlichsten Windbedingungen durchgedrückt wurde, war Stefan Kraft. „Das war, wie wenn im Fußball elf gegen fünf spielen“, ärgerte sich der Salzburger, „ein gescheiter Durchgang wäre zehn Mal besser gewesen.“Was er damit meinte: Durchgang eins hatte schon 70 Minuten gedauert, daher wurde der zweite Durchgang durchgepeitscht – oft zum Nachteil der Springer, wie eben auch von Stefan Kraft.
Weltcup in Wisla – Einzel:
1. Daniel-andre Tande (NOR) 241,4 Pkt. (127,0/129,0 m); 2. Anze Lanisek (SLO) 225,6 (126,0/126,0); 3. Kamil Stoch (POL) 224,2 (118,0/126,5); 4. Ryoyu Kobayashi (JPN) 224,0 (124,5/120,5); 5. Daiki Ito (JPN) 223,2 (130,5/123,5); 6. Timi Zajc (SLO) 222,3 (119,0/134,5). Weiters: 12. Jan Hörl 215,3 (126,0/ 123,0); 18. Philipp Aschenwald 207,2 (125,5/116,0) 19. Daniel Huber 201,6 (112,0/126,0); 21. Stefan Kraft 195,4 (109,0/120,0); 30. Gregor Schlierenzauer (alle AUT) 159,1 (111,0/106,5).