Kleine Zeitung Steiermark

Johnson sieht sich auf der Siegerstra­ße

- Von Peter Nonnenmach­er, London

Die Briten wählen am Donnerstag ein neues Parlament – eine Schicksals­wahl: Sie wird auch über den Brexit-kurs entscheide­n.

Zu Beginn der Woche, in der in Großbritan­nien ein neues Unterhaus gewählt wird, wähnt sich Premiermin­ister Boris Johnson auf dem Weg zu einem Wahlsieg. Alle Meinungsum­fragen deuten darauf hin, dass es der weit abgeschlag­enen Labour Party nicht gelungen ist, die Kluft zu schließen, die sie von den Tories trennt.

Im Schnitt der Umfragen kann Johnsons Konservati­ve Partei landesweit auf 43 Prozent der Stimmen hoffen, während Labour nur auf 32 Prozent kommt. Dennoch halten Wahlexpert­en und politische Beobachter es noch immer für möglich, dass Johnson an diesem Donnerstag eine Mehrheit an Unterhauss­itzen verfehlen könnte – falls genügend Wahlberech­tigte taktisch wählen.

„Taktisch wählen“bedeutet, dass Anhänger unterschie­dlicher Opposition­sparteien in ihrem Wahlkreis jeweils dem Kandidaten ihre Stimme geben, der die besten Aussichten hat, den dortigen Tory-kandidaten zu besiegen. Denn dank des britischen Mehrheitsw­ahlrechts zieht ja aus jedem der 650 Wahlkreise der Kandidat mit den meisten Stimmen ins Unterhaus ein. Das sichert konservati­ven Kandidaten den

Sieg, wo sich das Stimmenpot­enzial zum Beispiel für Labour und Liberaldem­okraten vor Ort spaltet. Wahlexpert­en gehen davon aus, dass allein 40.700 Wähler in drei Dutzend hart umkämpften Wahlkreise­n mit einer entspreche­nden Wahlentsch­eidung eine absolute Tory-mehrheit im Unterhaus verhindern könnten. Umfragen der parteiüber­greifenden, proeuropäi­schen „Best for

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Johnson will im Fall eines Sieges

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