„Das Schönste ist, wenn das Baby gesund ist“
Heute wird Jesu Geburt gefeiert. Die Zeit vor dem 24. Dezember nennen wir Advent – übersetzt: „Ankunft“. Was Ankommen auf dieser Welt bedeutet, zeigt ein Rundgang auf der Geburtenklinik des LKH Graz.
Achtung, zurücktreten!“, rufen fünf Personen in weißen Kitteln. Laute Schreie sind zu hören, ein winziges bläuliches Geschöpf wird in Handtücher gewickelt – das Baby hat erst vor wenigen Sekunden das Licht der Welt erblickt. Es ist angekommen. „Nun braucht es ein bisschen Zeit, um sich an die neuen physiologischen Umstände zu gewöhnen“, erklärt Oberarzt Ernst Prethaler. Damit dies gut gelingt, wird bei der Geburt im Kind eine hohe Dosis Adrenalin ausgeschüttet. „Hier bei uns zu arbeiten, ist schon faszinierend“, hört man auf diesem Rundgang immer wieder.
Hier, das ist die Geburtenklinik des Lkh-universitätsklinilkh kums Graz. Der Betrieb zählt zu den fünf größten seiner Art im deutschsprachigen Raum. „In Österreich matchen wir uns immer mit der Klinik in Linz um Platz eins“, sagt Oberarzt Philipp Reif, der uns durch die Gänge führt. Die Atmosphäre wirkt freundlich, mehr als die Hälfte der Entbindungszimmer sind gerade besetzt. Von Stoßzeiten könne man dennoch schwer reden. „Bei uns ist immer etwas los“, schmunzelt Reif. o wurden im Jahr 2018 am LKH Graz 3534 Kinder entbunden. Nachdem die Babys erstversorgt sind, medizinisch untersucht wurden und das wichtige Band zur Identitätserkennung erhalten haben, wird darauf geachtet, dass sie
Srasch zu den Eltern kommen. Diese werden im Umgang mit ihrem Neugeborenen vor Ort unterstützt. Eine frischgebackene Mama verbringt im Schnitt drei bis vier Tage mit dem Säugling auf der Klinik. ei Komplikationen oder Frühgeburten verlängert sich die Zeitspanne der Betreuung. Rund 10,7 Prozent aller Geburten in Graz sind Frühchen. Heißt: Die Babys werden weit vor dem geplanten Termin entbunden. „Der frühestmögliche Zeitpunkt, wo wir ein Kind holen, ist derzeit die 23. Schwangerschaftswoche. Früher war es die 30. Woche. Die Medizin entwickelt sich ständig weiter“, sagt Reif. Der kleinste Säugling, der heuer im
Bentbunden wurde, wog gerade einmal 274 Gramm. „Inzwischen bringt er fast drei Kilo auf die Waage“, meint Prethaler stolz. Der Arzt steht im Kreißsaal und betrachtet ein anderes Baby im Brutkasten: „Frühchen haben einen starken Willen und schon ihren eigenen Charakter, das ist wirklich erstaunlich.“