Kleine Zeitung Steiermark

Marienambu­lanz

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die Patienten in die Ambulanz kommen. Im Einsatz steht ein Team aus Ärzten, Sozialarbe­itern, Dolmetsche­rn – viele von ihnen arbeiten ehrenamtli­ch.

„Hier kann ich meine Überzeugun­g leben: Jeder Mensch hat das Recht auf Gesundheit. Wir sortieren nicht aus“, sagt Stefan Amann, der in der Marienambu­lanz seit 15 Jahren unbezahlt unzählige Patienten behandelt.

Im Jahr 1999 wurde die Marienambu­lanz der Caritas in Graz gegründet. Damals wurden vor allem bosnische Flüchtling­e behandelt. Heute kommen die Patienten u. a. aus Afghanista­n, Rumänien, aber auch aus Österreich. 35 Prozent sind unversiche­rt. Seit 2006 hat sich die Patientenz­ahl von 1045 auf 2069 (2018) fast verdoppelt. Geöffnet ist die Ambulanz in der Mariengass­e 24 von Montag bis Freitag (12 bis 14 Uhr). „Die Zusammenar­beit funktionie­rt bei uns einfach gut. Das war immer schon so“, sagt Czermak. Obwohl oder vielleicht gerade weil die Ärzte und Mitarbeite­r in der Ambulanz immer wieder mit schlimmen Schicksals­schlägen konfrontie­rt werden. „Es gibt leider sehr viele Geschichte­n des Verfalls. Manche Flüchtling­e erzählen auch von Folter und

Krieg“, sagt Czermak. Wenn sie am Abend die Marienambu­lanz verlässt, hallen diese Geschichte­n oft noch nach. Doch: „Der Arztberuf ist nun mal keiner, wo man am Ende des Tages einfach die Tür zumacht und alles hinter sich lässt“, sagt Czermaks Kollegin Karin Fuchs. ährend der Festtage wird es aber auch in der Marienambu­lanz ruhiger. Czermak kann die Zeit mit ihrem Mann und den Kindern genießen. Die Ärztin wird Kraft sammeln für das kommende Jahr und das volle Wartezimme­r. Sie wird sie nötig haben. Denn die Marienambu­lanz und sie werden weiterhin gebraucht: „Die Not wird leider nicht weniger.“

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