Mysteriöser Anzündwürfel, mysteriöse Nachricht
Brandserie in Birkfeld: Beschuldigte beteuert weiterhin ihre Unschuld. Was spielt Jugendclique für eine Rolle?
Der Prozess um vier mögliche Brandstiftungen im Raum Birkfeld geht am Grazer Straflandesgericht in die Fortsetzung. Die Schadenshöhe hat vor einem Jahr 600.000 Euro betragen, die Vorfälle passierten innerhalb eines Monats. Mangels dringenden Tatverdachts, der sich durch das Beweisverfahren entkräftet hat, wurde die angeklagte Oststeirerin, der Brandstiftung vorgeworfen wurde, Mitte Dezember enthaftet. Die Beschuldigte hatte ja stets alle Vorwürfe gegen sie bestritten, Alibis vorgelegt.
Christian Penz
Zeuge nahm vor Richter Helmut Wlasak diesmal ein junger Mann Platz, der gleich zugab, einmal unter Verdacht gestanden zu sein, „dass ich ein Osterfeuer frühzeitig entzündet haben soll“.
Überhaupt spielt in dieser Schülerclique, der der Zeuge angehört, das Thema Feuer offenbar ein große Rolle. „Ein Bekannter hat zu seiner Stiefmutter einmal gesagt, dass es jetzt schon bald wieder brennen wird“, weiß der Zeuge. – „Richtig“, ergänzt Richter Wlasak, „und dann hat es tatsächlich wieder gebrannt in Birkfeld ...“
Auch ein mysteriöser Anzündwürfel, der in Alu verpackt als Drohung (oder Scherz) bei einem Haus im Ort deponiert wurde, wird erwähnt.
Nicht zuletzt gab es an den jungen Zeugen eine mysteriöse Instagram-nachricht, die aufals horchen lässt: „Habt ihr das Haus angezündet?“, wurde der Zeuge dabei von einem ihm Unbekannten gefragt. Auch um einen Holzstoß, der Feuer fing, ging es. Der Zeuge schickte ein Feuersymbol und ein lachendes Smiley zurück. „Ist das nur ein Zufall?“, will der Richter wissen. Und: „Die Frage ist, warum schickt gerade Ihnen jemand, den Sie nicht kennen wollen, eine Nachricht, in der die Brände Thema sind?“irkfeld bleibt vorerst – mysteriös. Es folgen demnächst noch weitere Zeugen.
B