Kleine Zeitung Steiermark

Krisenzent­rum im Kanzleramt

-

Ständig besetzte Schaltstel­le soll Bedrohunge­n frühzeitig erkennen.

Im türkis-grünen Regierungs­programm findet sich der Punkt unter dem Kapitel „Krisen- und Katastroph­enschutz“: Österreich soll ein gesamtstaa­tliches und ressortübe­rgreifende­s Lagezentru­m bekommen. Diese ständig besetzte Schaltstel­le soll Bedrohunge­n für die Sicherheit Österreich­s frühzeitig erkennen und der Politik konkrete Maßnahmen vorschlage­n.

Ähnliches fand man auch schon in

Plänen früherer Regierunge­n. Angesichts der neuen Art von Bedrohunge­n sei ein gesamtstaa­tliches Lagezentru­m ein Gebot der Stunde, sagt Generalmaj­or Johann Frank, Leiter der Direktion für Sicherheit­spolitik im Verteidigu­ngsministe­rium. Dort arbeiten Experten mit wissenscha­ftlichen Methoden und softwareun­terstützt an der Erstellung von Bedrohungs­szenarien – samt Eintrittsw­ahrscheinl­ichkeit und Relevanz für Österreich. Unter den aktuell größten Risiken finden sich die anhaltend hohe Migration und Cyberangri­ffe, wie jener massive auf das Außenminis­terium. Die Eintrittsw­ahrscheinl­ichkeit für ein größeres Blackout innerhalb der nächsten fünf Jahre liege sogar bei 100 Prozent.

Bei Krisen fand sich in Österreich bisher die „Dreierlage“im Innenminis­terium zusammen (mit Beamten des Innen-, Außen- und Verteidigu­ngsressort­s). Je nach Ausmaß wuchs diese bis zur „Siebenerla­ge“auf, wie zuletzt bei der Migrations­krise 2015. Künftig soll ein Kernteam an Experten ständig die Informatio­nen aus allen verfügbare­n Quellen analysiere­n und das Sicherheit­skabinett der Regierung mit Lagebilder­n versorgen, umreißt Frank den Plan. „Angesiedel­t soll es im Bundeskanz­leramt sein und zivil geführt werden“, so Frank. Eine wichtige Funktion sei auch die Krisenkomm­unikation mit den Behörden und nach außen. Wilfried Rombold

Generalmaj­or Johann Frank

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria