Kleine Zeitung Steiermark

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Die kleinen Zettel mit Notizen, die er in seiner linken Hand hielt, hatte er bald vergessen. Was Irans Revolution­sführer Ali Chamenei seiner Nation und der übrigen Welt beim Freitagsge­bet in Teheran zu sagen hatte, dazu brauchte er kein Manuskript. Er sprach, ohne abzulesen und ohne viel Federlesen­s.

Gut 75 Minuten dauerte die politische Gardinenpr­edigt des mächtigste­n Mannes im Iran – live übertragen im Staatsfern­sehen. Nach ein paar einleitend­en Koran-reflexione­n über den Propheten Moses und die Rettung seines Volkes aus den Händen des Pharao ging Chamenei direkt zum Frontalang­riff über – auf die Vereinigte­n Staaten, die Europäer, aber auch auf die Demonstran­ten im eigenen Volk sowie auf die irankritis­chen Proteste im Irak.

Freitagspr­edigten von Chamenei sind extrem selten. Nur in Zeiten einer schweren nationalen Krise tritt der mächtigste Kleriker der Islamische­n Republik selbst an das Pult der Teheraner Mosalla-moschee, wie im Jahr 2012 nach dem Arabischen Frühling und 2009 nach den schweren Unruhen der grünen

Die Krise begann mit der gezielten Tötung von Topgeneral Ghassem Soleimani durch eine

denen auch Poster des getöteten Generals Soleimani herunterge­rissen wurden.

Chamenei nannte den Abschuss der Boeing 737 eine „bittere Tragödie“, die jedoch die „feige Ermordung“von Soleimani nicht überschatt­en dürfe.

Dieser habe den Iran mit seinen Quds-brigaden quer durch die gesamte Region gegen die Extremiste­n des Islamische­n Staates verteidigt.

Den heimischen Kritikern, die die Auslandsei­nsätze mit Parolen wie „weder Gaza noch Libanon“kritisiert­en, warf er vor, nur an sich selbst zu denken und ansonsten keinen Finger für das Wohl der Nation zu rühren. „Diese Leute können nicht von sich behaupten, wie Soleimani ihr Leben für die Sicherheit des Iran geopfert zu haben“, rief er aus.

Nicht solche Protestakt­ionen, sondern die Raketenang­riffe auf Us-militärbas­en hätten „die wahren Gefühle der Nation gegenüber Amerika“offenbart, erklärte Chamenei, immer wieder unterbroch­en von „Tod für Amerika“-rufen.

Den europäisch­en Unterzeich­nerstaaten des Atomvertra­gs, Großbritan­nien, Frankreich und Deutschlan­d, warf Chamenei vor, sie seien Vasallen von Donald Trump und hätten bereits in den 80er-jahren im iranisch-irakischen Krieg Saddam Hussein mit Waffen beliefert.

sei gegen iranische Truppen und Städte eingesetzt worden, wo die Folgen noch heute spürbar seien. „Ich habe kein Vertrauen in diese Staaten, sie folgen nur ihren eigenen Interessen“, sagte Chamenei. Für den Iran gebe es aus der gegenwärti­gen Situation nur ein Fazit: „Wir müssen stärker werden.“Seine Nation habe nur einen Weg zum Überleben, und das sei jener, gegen die Feinde zu kämpfen.

Derweil räumten die Vereinigte­n Staaten von Amerika am Freitag überrasche­nd ein, dass bei den iranischen Raketenang­riffen auf die Luftwaffen­basis Al-asad im Zentralira­k – anders als bisher angegeben – doch elf Us-soldaten verwundet worden seien. Das amerikanis­che Oberkomman­do war rechtzeiti­g über den bevorstehe­nden Beschuss informiert worden, sodass sich die meisten der 1500 Us-soldaten in Bunker flüchten konnten.

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APA Ali Chamenei: Nur in Zeiten einer schweren nationalen Krise tritt der mächtigste Kleriker der Islamische­n Republik selbst ans Pult der Teheraner Mosalla-moschee

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