Netzwerk für Patienten
Zertifizierung und internationale Anerkennung: wie Erika Richtig mit ihrem Team an der Dermatoonkologie der Uniklinik Graz ein perfektes Umfeld für Patienten schafft.
Die Dermatoonkologie betreut Menschen, die an Hautkrebs erkrankt sind. Erika Richtig, die auch Präsidentin der Österreichischen Krebshilfe Steiermark ist, kam schon früh mit diesem medizinischen Bereich in Kontakt. „Mein damaliger Chef hat mich im zweiten Monat meiner Ausbildung angesprochen, ob ich mich nicht speziell um Melanom-patienten kümmern möchte, weil er beobachtet hatte, dass ich mit den Patienten gut umgehen könne. Diese Aufgabe ist mir also sehr früh übertragen worden und letztlich zu einer Berufung geworden. Mit dem Wunsch, immer etwas zu verbessern.“
Und damit war auch klar, dass sie sich mit ihrem Team des Ccc-subzentrums Haut/ Hautkrebszentrum Graz zertifizieren lassen möchte. Das bedeutet, dass die Qualität der Arbeit, der Patientenbetreuung etc. von externen, internationalen Gutachtern bewertet wird – erstmals gelang das 2018. Aber die Bewertung zuletzt, bei der neuerlichen Überprüfung, hörte sich noch besser an: „Das Hautkrebszentrum Graz gehört inzwischen zu den Spitzenzentren in der Dermatologie im deutschsprachigen Raum.“Man habe sogar „Alleinstellungsmerkmale“in der Umsetzung der Arbeit. ichtig baute über Jahre ein multiprofessionelles Team auf – neben Ärzten/pflege sind auch ein Seelsorger, eine Sozialarbeiterin und Psychologinnen an Bord. Das Besondere: Man habe durch ganz bestimmte Maßnahmen (spezielle/fixe Besprechungen/visiten etc.) aus der normalen Informationskette einen „Informationsring geschmiedet“, der zwei Vorteile besitzt. Erstens gehen in diesem System keine Informationen zwischen
Rden unterschiedlichen Professionen verloren, weil man sich permanent austauscht. Zweitens beinhaltet dieser Ring ein medizinisch-soziales Netzwerk. Die Pflege etwa installierte ein Überwachungsblatt und Sorgentelefon, die Sozialarbeit hilft beim Pflegegeldantrag genauso wie Psychologinnen mit Patienten Strategien gegen Ängste erarbeiten oder ein Seelsorger zur spirituellen Unterstützung beigezogen werden kann. „Jeder weiß, was der andere kann und tut. Wir kommunizieren auf Augenhöhe, es gibt eine ungeheure gegenseitige Wertschätzung. Die Patienten spüren, dass alle an einem Strang ziehen. Der Patient wird von diesem Netz, von unserem Netzwerk getragen.“Man habe außerdem ein gut funktionierendes Tumorboard und arbeite eng mit der medizinischen Onkologie zusammen.
Bernd Hecke