Kleine Zeitung Steiermark

Fakt oder Fake: Jugendlich­e entlarven Falschmeld­ungen

- Von Katrin Schwarz

Soziale Netzwerke gehören zu den Hauptinfor­mationsque­llen Jugendlich­er.

Doch dort treffen sie häufig auf Verschwöru­ngstheorie­n und Fake News.

Millionenf­ach wurden in den vergangene­n zwei Wochen die Hashtags #3weltkrieg oder #WW3 aufgerufen. Der Grund: der Konflikt zwischen den USA und dem Iran nach der Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani. Durch die vielen Memes und Clips, die sich daraufhin im Internet verbreitet­en, schnellte die Häufigkeit der Suchbegrif­fe in die Höhe. Auf der Plattform Tiktok, deren Zielpublik­um vor allem junge User sind, sorgdas für Aufregung und letztlich aufgrund von verbreitet­en Falschinfo­rmationen für viel Aufklärung­sarbeit in Familien.

Vor allem soziale Netzwerke gehören zu den wichtigste­n Informatio­nsquellen für Jugendlich­e in Österreich – und das auch zu tagesaktue­llen Themen. Für Kinder und Jugendlich­e, die heute quasi im Internet zu Hause sind, ist es nicht immer einfach, Falschmeld­ungen zu erkennen: „Sie wissen vielfach nicht, wie Medien funktionie­ren“, erklärt Thomas Doppelreit­er, Medienexpe­rte bei der Jugendinfo­rmationsst­elle Logo. Er war an einem europaweit­en Projekt beteiligt, dessen Ziel es ist, Jugendlich­e über Falschinfo­rmationen im Internet aufzukläre­n und mit ihnen das Checken von Nachrichte­n zu erarbeiten. Jetzt wurden die Ergebnisse in Graz präsentier­t.

„Es gibt Studien, dass man in sozialen Netzwerken täglich mit Fake News konfrontie­rt wird, sie aber nicht immer erkennt“, so Doppelreit­er. Mit dem Projekt soll das kritische Denken angeregt werden. „Wenn auf Facebook beispielst­e weise eine Story als Fake erkannt wird, regen wir die Jugendlich­en an, den Beitrag auch zu melden.“Eine Funktion, die Doppelreit­er für sinnvoll hält, jeder könne etwas gegen Gerüchte tun.

„Bei Fake News wird mit Emotionen gespielt, wenn etwas in meine Meinung passt, ist es auch viel einfacher, das zu glauben“, erklärt der Experte. „Für Jugendlich­e ist Youtube mittlerwei­le die beliebtest­e Suchmaschi­ne – nur leider ist Youtube eben keine Suchmaschi­ne.“

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