Plötzlich Sieger auf dem Lauberhorn
Die Abfahrt war nahezu perfekt, der folgende Slalom grandios: Matthias Mayer stimmte sich mit dem Sieg in der Kombination auf die heutige Wengen-abfahrt ein.
Er strahlte. Und er wunderte sich wohl auch ein wenig selbst, was da in Wengen gerade passiert ist. Sieg in der Lauberhorn-kombination. Sieben Hundertstelsekunden Vorsprung auf Alexis Pinturault. Speed-spezialist Matthias Mayer hat sein erstes Kombiweltcuprennen gewonnen, weil ihm a) eine nahezu perfekte Abfahrt gelang und b) ein Slalomlauf glückte wie nie zuvor. „Oben war es sehr gut, im Steilhang habe ich ein bisserl einen Hakler gehabt und dann den Stecken zwischen die Füße gekriegt. Ganz fehlerfrei war es nicht. Aber ich habe probiert, richtig zu attackieren, und für meine Verhältnisse ist mir das sehr gut aufgegangen“, sagte der Kärntner, der eingestand, dass dieser Erfolg auch mit der neuen Startregel zu tun hatte, wonach der Abfahrtsschnellste als Erster in den Slalom starten darf. „Ich glaube nicht, dass ich mit der alten Startregel gewonnen hätte. Aber es hat unglaublich viel Spaß gemacht und ich hätte nie gedacht, dass ich einmal eine Kombi gewinnen werde.“
Denn Mayer hatte seine Kombinationslaufbahn im Vorjahr eigentlich schon beendet. „Ich habe die Kombiski schon abgeschnallt gehabt und gesagt, ich lasse es sein. Dann haben sie gesagt, es gibt eine Kombi neu und eine neue Startregel, dann habe ich gesagt, da bin ich wieder dabei, das schaue ich mir an.“
Natürlich ist jetzt so eine Kombination nicht gerade die perfekte Vorbereitung für die längste Abfahrt der Welt. „Aber ich hoffe, dass ich noch genügend Körner eingesteckt habe, dass ich es noch einmal durchziehe“, sagte Mayer schmunzelnd und im Wissen, dass er auch heute in der Abfahrt wieder vorne dabei sein kann. 2018 wurde er Dritter, 2019 begrub er seine Chancen im Kernen-s. Aber heuer hat er Hundschopf, Minschkante und Co. bestens im Griff.