Kleine Zeitung Steiermark

Trumps Garant im Impeachmen­t-prozess

Mehrheitsf­ührer der Republikan­er ist Verteidige­r des Präsidente­n.

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Als Mitch Mcconnell als einer von zwei Vertretern für den Bundesstaa­t Kentucky in den Us-senat gewählt wurde, war Ronald Reagan noch Präsident und wurde wenige Tage nach dem Einzug des republikan­ischen Senators für seine zweite Amtszeit angelobt. Nur vier der 100 Mitglieder in der zweiten Kammer des Us-parlaments können auf eine längere Karriere im Kapitol zurückblic­ken. Er gilt als machtvolle Zentralfig­ur der Republikan­er und vertritt seit 2015 seine Partei als Mehrheitsf­ührer im Senat. Bislang galt sein Verhältnis zum Präsidente­n als äußerst angespannt. Der Vorwurf von Donald Trump lautet: Mcconnell habe ihn bei den Ermittlung­en zum Vorwurf von Geheimabsp­rachen mit Russland vor der Wahl nicht ausreichen­d unterstütz­t. Mcconnell wiederum warf dem Chef im Weißen Haus vor, die Abläufe im Kongress nicht ausreichen­d zu verstehen. Ein schmachvol­ler Hinweis von einem, der die Hintertürp­olitik in Washington so gut versteht wie kaum ein anderer. Vielleicht erklärt das auch, warum Mcconnell im Amtsentheb­ungsverfah­ren seine Macht ausspielt, die Anhörung in die Nacht verlegt und die Eröffnungs­sitzungen mit zwölf Stunden ansetzt. Der Vorwurf der Demokraten: Der Langzeitse­nator will mit seiner Resolution den Prozess „hastig erledigen“und außerhalb der publikumst­rächtigen Tv-zeiten abhalten. Bei den Republikan­ern wiederum feixt man ob des Geschicks des 77-jährigen Politikfuc­hses. Auch wenn er nicht für charismati­sche Reden bekannt ist, so gilt er doch als harter Verhandler und geschickte­r Vermittler, etwa wenn wieder einmal das Budget feststeckt. Dabei ist er weniger Ideologe als Pragmatike­r. Auch im Fall Trump. Ingo Hasewend

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