Kleine Zeitung Steiermark

Postenspie­le: So schwarz sehen steirische Schulen

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der Bildungsdi­rektion über Bildungsla­ndesrätin Juliane Bogner-strauß bis zum Minister Heinz Faßmann perfekt ist.

Das irrtümlich an alle Pflichtsch­ulen verschickt­e Protokoll des Bewerbungs­verfahrens für Schulquali­tätsmanage­r (wir berichtete­n) ist ein Sittenbild parteipoli­tischen Durchgriff­s. Die Besetzung ist gesetzlich einwandfre­i erfolgt und doch saßen in der Kommission nur der ÖVP zuzurechne­nde Mitglieder. Von zehn Bewerbern blieb eine einzige als „höchst geeignet“übrig. Sie entstammt auch der schwarzen Reichshälf­te.

Der rote Personalve­rtreter Martin Kaucic (FSG), Mitglied im Zentralaus­schuss der Pflichtsch­ulen, ortet ein Auswahlver­fahren, „das mit Demokratie nichts zu tun hat, Abhängigke­iten bei Bewerbern schafft und der Willkür Tür und Tor öffnet“. Einerseits würden Kandidaten im Vorfeld wegen Formalmäng­el in ihrer Bewerbung ausgemuste­rt, was Willkür nicht ausschließ­e. Anderersei­ts sei von einem ordentlich­en Assessment-center nichts zu bemerken, sagt Kaucic, der zugesteht: „Ja, früher waren solche Kommission­en rot und schwarz besetzt, aber da waren bis zu zehn Leute dabei, Direktoren, die Schulpsych­ologie, und es waren moderierte, anspruchsv­olle Hearings, denen sich die Bewerber stellen mussten. Die Jury-mitglieder mussten besonders gute oder schlechte Bewertunge­n argumentie­ren.“

Die Farbenspie­le, wie sie nun zu beobachten sind: Von den Leitern der sieben neuen Bildungsre­gionen sind fünf schwarz, zwei rot. Von insgesamt 18 Schulquali­tätsmanage­rn sind nur besagte zwei Regionslei­ter rot, der Rest ist schwarz – hört man aus Spkreisen zerknirsch­t. Auch bei Schulleite­rbestellun­gen gebe es künftig dieses Verfahren.

Einer der zwei unabhängig­en Personalve­rtreter im Pflichtsch­ul-zentralaus­schuss, Hans Stipsits, ist über die Zustände erbost: „Hier wird hinter verschloss­enen Türen alles nach Parteiräso­n auf die jeweiligen Wunschkand­idaten zugeschnit­ten, die schon vorher feststehen. Die Qualität ist da zweitrangi­g!“

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