Die FH Joanneum hebt mit Drohnen ab
Autonome Drohnen werden österreichweit künftig erstmals von Graz aus „gelenkt“.
Nicht nur für die Fachhochschule Joanneum ist es ein Meilenstein: Erstmals kam es zu einer Ausgründung einer eigenen Gesellschaft, die jetzt ihren Betrieb aufgenommen hat. Und diese „Airlabs Austria“hat österreichweite Bedeutung. Denn die FH Joanneum stellt sich an die Spitze eines Konsortiums von insgesamt 25 Firmen, Institutionen und interessierten Parteien, die sich mit dem Thema „autonome Drohnen“befassen. Sechs Teilnehmer – darunter die TU Graz, das AIT (Austrian Institute of Technology) oder die FACC und die FachhochKärnten sind im engeren Sinn federführend dabei.
Worum geht es? „Wir wollen eine Test- und Validierungsinfrastruktur schaffen“, erklärt Holger Friehmelt, Studiengangsleiter an der FH für Luftfahrt und wissenschaftlicher Leiter des Konsortiums. So sollen österreichweit demnächst ein halbes Dutzend Testgebiete festgelegt werden – vom hochalpinen Raum bis zum Testen städtischer Infrastruktur. Angedacht ist etwa das Hochschwabgebiet, was wohl die Jäger und Segelflieger auf den Plan rufen wird. Auch der Erzberg ist im
Gespräch. Als „Stadt“-ersatz wird eine Industrie-brache überlegt – das ehemalige Philips-gelände in Lebring ist in der Ziehung. Dort soll dann erprobt und überprüft werden, wie autonom fliegende Drohnen etwa Proviant zu Berghütten fliegen können, oder wie sie Rettungseinsätze aus der Luft koordinieren könnten.
Im Burgenland steht ein Gelände zur Verfügung, wo man Hochspannungsleitungen befliegen kann – zum Überprüfen. Trotz des Namens Airlabs betreibt die Gesellschaft keine eigenständige Forschung, sonschule dern stellt nur die Infrastruktur zur Verfügung.
Drohnen müssen luftfahrtrechtlich viele Bestimmungen erfüllen, bei autonomen Drohnen muss einiges mehr nachgewiesen und der Luftfahrtbehörde vorgelegt werden.
Vier Millionen Euro sind für fünf Jahre vorgesehen, eine Hälfte kommt von der Industrie, die andere vom Verkehrsministerium. Deshalb ist die Geschäftsführung auch zwischen Roswitha Wiedenhofer (FH) und Joachim Edel (Frequentis) aufgeteilt.
Norbert Swoboda