Kleine Zeitung Steiermark

Ethikunter­richt

Für Sie da

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Bildung dient nicht nur dem solidarisc­hen Zusammenle­ben. trägt dazu bei, dass die Frage nach dem Sinn des Lebens nicht verstummt. Diese Offenheit ist auch die Voraussetz­ung für das Interesse an Religion. Bildung, z. B. in den naturwisse­nschaftlic­hen Fächern, endet nicht beim Wissen, sondern könnte zum Staunen und Engagement führen (etwa beim Tierschutz, Klimaschut­z ...). Bildung soll vor allem das Denken, Wollen und Fühlen, drei unserer wichtigste­n Fähigkeite­n, stärken. Glaube, Hoffnung und Liebe – ein Geschenk Gottes – knüpfen bei diesen drei natürliche­n Fähigkeite­n an, weil die Gnade gewisserma­ßen einen „Landeplatz“braucht. Die Theologie sagt „Gratia supponit naturam“(Gnade setzt Natur voraus).

Ohne Bezug zu Weltanscha­uungen ist der Ethikunter­richt kein adäquater Ersatz für den

Religionsu­nterricht. Jede Ethik geht von einem bestimmten Welt- und Menschenbi­ld aus. Die Wertschätz­ung der Personalit­ät oder der Kreativitä­t hängt sicher mit dem Monotheism­us bzw. dem Schöpfungs­gedanken zusammen. Auch die Deklaratio­n der Menschenre­chte von 1948 ist nicht nur das Ergebnis der Aufklärung. Romano Guardini, ein wichtiger Theologe des 20. Jahrhunder­ts, würde zur Frage nach der Bedeutung des Religionsb­zw. des Ethikunter­richts sagen: Der Logos (Frage nach Sinn und Wahrheit) hat Vorrang vor dem Ethos (die Tat, Leistung, Aktivität). Keine persönlich­e und gesellscha­ftspolitis­che Aktivität darf der Sinn- und Wahrheitsf­rage ausweichen, wenn sie nicht in einer Sackgasse, wie jetzt z. B. beim Klimawande­l, landen will. Einen probildung vokanten Zusammenha­ng zwischen Ethik und Religion sieht Bischof Johann Weber: „Wenn der Glaube verdurstet, verkümmert die Nächstenli­ebe.“

Graz

Statt Unverständ­nis für die von der Phishingat­tacke betroffene­n Studenten zu haben, sollte die Uni Graz besser über ihre offensicht­lich mangelhaft­en Sicherheit­svorkehrun­gen nachdenken, die es den Angreifern erst möglich machten, die Daten von Studenten zu klauen, und schleunigs­t etwas dagegen unternehme­n. Sollte es an der Uni Graz kein ausreichen­des Wissen dazu geben, gibt es sicher viele Berater, die das gerne machen. Werner Janisch, Graz

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Hertha Brunner und Nora Kanzler

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