Einsatzstab warnt vor Panik in Österreich
Drei neue Verdachtsfälle in Wien und Klagenfurt, stornierte Urlaube von Chinesen, Tagung im Innenministerium – die Angst vor dem Virus wächst.
China versucht weiter, mit drastischen Maßnahmen von Flugverboten über Ausgangssperren bis hin zu verlängerten Schulferien den Erreger der neuen, noch weitgehend unerforschten Lungenerkrankung einigermaßen im Zaum zu halten. Doch was in einem Marktgebäude in Wuhan im Dezember seinen Ausgang nahm, breitete sich binnen weniger Wochen auf Staaten auf vier Kontinenten aus. Die Zahl der
Toten stieg in dem 1,4Milliarden-einwohnerland gestern auf über 80. Ein Forscherteam der Uni Hongkong vermutet allein in China mehr als 40.000 Infizierte. Die Weltgesundheitsorganisation WHO korrigierte das internationale Gefährdungsniveau gestern von „moderat“auf „hoch“.
Auch wenn Experten im Zusammenhang mit dem neuen Coronavirus (2019-ncov) weiter keinen Grund zur Panik se
tagte in Wien ein Krisenstab. Und das nicht ohne Anlassfälle: In Wien werden zwei Österreicher nach China-reisen im Kaiser-franz-josef-spital auf der Isolierstation behandelt. Und auch aus Klagenfurt wurde ein Verdachtsfall gemeldet. Ein aus China zurückgekehrter Mann befindet sich in seinem Haus in Quarantäne. Zwei Männer, die noch in Hubei sind, wollen wiederum zurückgeholt werden.
„Das Virus ist in Europa angekommen“, erklärte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) nach der Tagung. „Es besteht kein Grund für Panik, aber für erhöhte Aufmerksamkeit.“Alle Behörden und Institutionen haben genaue Instruktionen, mit dem Zentrum für Krankheitskontrolle (ECDC) in Stockholm werde intensiv zusammengearbeitet. „Wir sind auf eine mögliche drohende Situation vorbereihen,
eines großen chinesischen Pharma-konzerns meldet sich innerhalb kürzester Zeit auch das staatliche „Chinese Center for Disease Control and Prevention“bei den Steirern. Seither arbeitet das Innophore-team gemeinsam mit den asiatischen Partnern an Vorschlägen für mögliche Medikamente gegen das Virus. Ob der von den Grazern ermittelte und empfohlene Wirkstoff freilich tatsächlich die gewünschte Wirkung gegen das Virus erzielt, wird sich erst in den nächsten Wochen zeigen.
Was aber macht die Technologie
der Steirer überhaupt so begehrenswert? Nun, das Start-up entwickelte eine Suchmaschine, die mittels künstlicher Intelligenz Enzyme und Wirkstoffe schnell und kostengünstig findet. Langwierige Laborversuche sollen dadurch ersetzt werden, zum Kundenstock zählen heute bereits Konzerne wie Merck oder Henkel. Ob sich die viel beachtete Aktivität in Sachen Coronavirus für Innophore auch finanziell auszahlt? Christian Gruber: „Wir haben keinen Cent gefordert – und auch keinen Cent bekommen. Aber um das geht’s uns gerade gar nicht.“