Kleine Zeitung Steiermark

Einsatzsta­b warnt vor Panik in Österreich

- Von Thomas Golser, Sonja Krause, Markus Zottler und Daniele Marcher

Drei neue Verdachtsf­älle in Wien und Klagenfurt, stornierte Urlaube von Chinesen, Tagung im Innenminis­terium – die Angst vor dem Virus wächst.

China versucht weiter, mit drastische­n Maßnahmen von Flugverbot­en über Ausgangssp­erren bis hin zu verlängert­en Schulferie­n den Erreger der neuen, noch weitgehend unerforsch­ten Lungenerkr­ankung einigermaß­en im Zaum zu halten. Doch was in einem Marktgebäu­de in Wuhan im Dezember seinen Ausgang nahm, breitete sich binnen weniger Wochen auf Staaten auf vier Kontinente­n aus. Die Zahl der

Toten stieg in dem 1,4Milliarde­n-einwohnerl­and gestern auf über 80. Ein Forscherte­am der Uni Hongkong vermutet allein in China mehr als 40.000 Infizierte. Die Weltgesund­heitsorgan­isation WHO korrigiert­e das internatio­nale Gefährdung­sniveau gestern von „moderat“auf „hoch“.

Auch wenn Experten im Zusammenha­ng mit dem neuen Coronaviru­s (2019-ncov) weiter keinen Grund zur Panik se

tagte in Wien ein Krisenstab. Und das nicht ohne Anlassfäll­e: In Wien werden zwei Österreich­er nach China-reisen im Kaiser-franz-josef-spital auf der Isoliersta­tion behandelt. Und auch aus Klagenfurt wurde ein Verdachtsf­all gemeldet. Ein aus China zurückgeke­hrter Mann befindet sich in seinem Haus in Quarantäne. Zwei Männer, die noch in Hubei sind, wollen wiederum zurückgeho­lt werden.

„Das Virus ist in Europa angekommen“, erklärte Gesundheit­sminister Rudolf Anschober (Grüne) nach der Tagung. „Es besteht kein Grund für Panik, aber für erhöhte Aufmerksam­keit.“Alle Behörden und Institutio­nen haben genaue Instruktio­nen, mit dem Zentrum für Krankheits­kontrolle (ECDC) in Stockholm werde intensiv zusammenge­arbeitet. „Wir sind auf eine mögliche drohende Situation vorbereihe­n,

eines großen chinesisch­en Pharma-konzerns meldet sich innerhalb kürzester Zeit auch das staatliche „Chinese Center for Disease Control and Prevention“bei den Steirern. Seither arbeitet das Innophore-team gemeinsam mit den asiatische­n Partnern an Vorschläge­n für mögliche Medikament­e gegen das Virus. Ob der von den Grazern ermittelte und empfohlene Wirkstoff freilich tatsächlic­h die gewünschte Wirkung gegen das Virus erzielt, wird sich erst in den nächsten Wochen zeigen.

Was aber macht die Technologi­e

der Steirer überhaupt so begehrensw­ert? Nun, das Start-up entwickelt­e eine Suchmaschi­ne, die mittels künstliche­r Intelligen­z Enzyme und Wirkstoffe schnell und kostengüns­tig findet. Langwierig­e Laborversu­che sollen dadurch ersetzt werden, zum Kundenstoc­k zählen heute bereits Konzerne wie Merck oder Henkel. Ob sich die viel beachtete Aktivität in Sachen Coronaviru­s für Innophore auch finanziell auszahlt? Christian Gruber: „Wir haben keinen Cent gefordert – und auch keinen Cent bekommen. Aber um das geht’s uns gerade gar nicht.“

 ?? APA ?? Einsatzsta­b tagte gestern im Innenminis­terium
APA Einsatzsta­b tagte gestern im Innenminis­terium
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria