Kleine Zeitung Steiermark

Eine Wende bei den Menschenre­chten?

-

Das neue Regierungs­programm von ÖVP und Grünen enthält 21 Verweise auf die Menschenre­chte und 27 auf den Rechtsstaa­t. Im Regierungs­programm 2017 von ÖVP und FPÖ waren es gerade fünf auf die Menschenre­chte und vier auf den Rechtsstaa­t. Kann darin eine Wende hin zu einer neuen an den Menschenre­chten und der Rechtsstaa­tlichkeit orientiert­en Politik gesehen werden? Eine Analyse des Regierungs­programms gibt Grund für diese Annahme.

Grund- und Menschenre­chte ziehen sich durch alle Bereiche, von der Außen- und Europapoli­tik über die Wirtschaft zur Entwicklun­gszusammen­arbeit und den sensiblen Bereichen von Migration und Asyl, Integratio­n und innerer Sicherheit. Ein eigener Abschnitt widmet sich der Stärkung der Grund- und Menschenre­chte, die Erarbeitun­g eines österreich­ischen Grundrecht­skatalogs soll ebenso wieder „Die Gewährleis­tung aufgenomme­n werden der Menschenre­chte wie die eines österreich­ischen und Aktionspla­ns zu

den Menschenre­chten. Rechtsstaa­tlichkeit

Gegen Antisemiti­smus, dient dem

Rassismus, Fremdenfei­ndlichkeit Wohle aller Menschen, und Extremismu­s die in sollen Strategien Österreich leben.“erarbeitet werden. Der

Schutz der Kinderrech­te soll evaluiert werden. Auch auf internatio­naler Ebene will Österreich wieder aktiver für die Menschenre­chte eintreten. Auch zur Förderung der Volksgrupp­en findet sich ein eigener Abschnitt, während 2017 das Thema nur mit einem Satz erledigt worden war. Dem Fokus auf die Menschenre­chte entspricht die Stärkung der Rechtsstaa­tlichkeit in allen Bereichen, insbesonde­re auch im Bereich der inneren Sicherheit. Die Sicherungs­haft ist demgegenüb­er ein Nebenthema und durch die Bedingung der Verfassung­smäßigkeit eingehegt. Die Gewährleis­tung der Menschenre­chte und Rechtsstaa­tlichkeit dient dem Wohle aller Menschen, die in Österreich leben. in großer Wurf ist das Transparen­zpaket, das einen „gläsernen Staat“anstrebt. Im Bereich der Informatio­nsfreiheit lag Österreich internatio­nal regelmäßig auf einem der letzten Plätze, jetzt hat es die Chance auf Modernisie­rung. Die Richtung stimmt, der Rahmen für eine Wende ist gegeben, jetzt kommt es auf die Umsetzung an. Wolfgang Benedek ist Professor für Völkerrech­t im Ruhestand an der Universitä­t Graz

E

Newspapers in German

Newspapers from Austria