Kleine Zeitung Steiermark

40 Euro Strafe für ein Hasspostin­g

Ulli Sima wegen Hundegeset­z im Netz beleidigt.

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Es tut mir leid, das ist normal nicht meine Art, ich weiß nicht, was mich geritten hat“, bedauerte die Angeklagte gestern im Linzer Landesgeri­cht. Ihr Staffordsh­ire Terrier sei „ein Kind-ersatz“und „wir werden diskrimini­ert mit dem Hund“, so die 27-jährige Studentin zum Richter. Deshalb habe sie sich am 26. Oktober 2018 kurz nach Mitternach­t zu dem Kommentar hinreißen lassen. Ein Kommentar unter ein Facebook-posting von Wiens Stadträtin Ulli Sima, bei dem es um das damals neue Wiener Tierhalteg­esetz geht, das strengere Regeln für Kampfhunde vorsah – und der unter die Kategorie Hasspostin­g fiel und der jungen Frau eine Anzeige wegen Beleidigun­g einbrachte.

Die 27-jährige Studentin hatte vor dem Prozess Vergleichs­angebote der Privatankl­age-vertreteri­n abgelehnt, weil ihr der Betrag zu hoch war. Sie habe Schulden, beziehe nur Elterngeld und habe sich bereits schriftlic­h bei der Politikeri­n entschuldi­gt. All das zog der Richter ins Kalkül. Die Studentin, die sich selbst rechtlich vertrat, sie kam mit einer Geldstrafe von 40 Euro unbedingt und 120 Euro bedingt auf drei Jahre glimpflich davon.

Stadträtin Ulli Sima zeigte sich über die Verhängung der Geldstrafe für das Hasspostin­g erfreut: „Ich bin froh über das klare Signal vonseiten des Gerichts.“Die Verurteilu­ng sei „ein wichtiges Signal, dass Hass im Netz kein Kavaliersd­elikt ist und Konsequenz­en hat“, so Sima in einer Aussendung.

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