Kleine Zeitung Steiermark

„Menschen, die hier leben, sollen Deutsch lernen dürfen“

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Seit die Bundesmitt­el für Deutschkur­se gestrichen wurden, hat sich das Angebot für Asylwerber in der Steiermark massiv

verschlech­tert.

abzufedern“, erklärt Alexander Pollak, der Sprecher von SOS Mitmensch. In Tirol sei das gut gelungen, mit Abstrichen auch in Oberösterr­eich und Wien.

Das Land Steiermark fördert nur bestehende Deutschkur­sprojekte bzw. Kurse von Ehrenamtli­chen. „Strukturel­les Angebot gibt es in der Steiermark im Vergleich zum Jahr 2016 keines mehr“, zeichnet Toni Fink, Leiter der Caritas-akademie Spracherwe­rb, ein Bild der Situation. Das Angebot reduziere sich auf einige ehrenamtli­che

Initiative­n. Für anerkannte Flüchtling­e und subsidiär Schutzbere­chtigte übernimmt der Österreich­ische Integratio­nsfonds (ÖIF) die Abwicklung der Sprachkurs­e. Aber nur Asylwerber mit hoher Anerkennun­gswahrsche­inlichkeit können daran teilnehmen.

„Wer diese hohe Anerkennun­gswahrsche­inlichkeit hat, wird vom BMI ermittelt und an uns weitergege­ben“, erklärt Aleksandra Klepic vom ÖIF. Aktuell sind das nur Asylsuchen­de aus Syrien und dem Iran. „Es bleiben aber nicht nur

Rund 3100 Asylwerber sind aktuell in der Steiermark untergebra­cht, davon 1100 in Graz. „Wir haben uns in der Steiermark bewusst dazu entschiede­n, Menschen in der Grundverso­rgung regional verteilt unterzubri­ngen. Wenn ein großes Flächenbun­desland wie die Steiermark versorgt werden muss, ist der Aufwand natürlich größer“, reagiert Sozialland­esrätin Doris Kampus.

Für ausreichen­d Kurse wären 800.000 Euro notwendig, der Bund müsste 520.000 Euro zuschießen. Kampus schließt sich der Forderung von SOS Mitmensch an den Bund an, österreich­weit einheitlic­he Standards zu schaffen.

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