Debatte um Wintersperren in Parks
Die Holding sichert seit Jahren Wege im Winter ab – aus Sicherheitsgründen. Eine Maßnahme, die es anderswo so nicht gibt.
Gestern lachte die Sonne vom Himmel, heute Nachmittag soll es laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik regnen – bei 8 Grad über dem Gefrierpunkt. In Graz ist also kein Schnee in Sicht. Trotzdem sind glatte Straßen und Wege nach frostigen Nächten in den Morgenstunden möglich, wie man seitens der Holding betont. Das ist auch der Grund, warum im Stadtgebiet einige Wege für Spaziergänger gesperrt sind. Zum Ärger vieler Leser: „Sollte man da nicht auf die Eigenverantwortung der Grazer vertrauen?“, fragen die einen. „Warum kann man diese Wege bei solch einem schönen Wetter nicht öffnen?“, wundern sich andere.
Für die Holding ist die Sache klar: Der Hintergrund liegt im Allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuch – und dem Absatz über die Wegerhaltung. Demnach haftet derjenige für etwaige Verletzungen, der für die Wartung des Weges verantwortlich ist. Im Falle von Graz ist dies die von der Stadt beauftragte Holding. „Wir können im Winter nicht jeden kleinen Weg im Auge behalten“, sagt Sprecher Gerald Zaczek-pichler. Daher werden aus Sicherheitsgründen Absperrbänder montiert, die Passanten daran hindern sollen, die Pfade zu betreten. „Das gilt vor allem dort, wo man andere Verbindungen wählen kann.“So seien etwa im ORF-PARK noch weitere Streckenvarianten für die Durchquerung möglich.
Trotzdem: In den letzten Tagen hat die Holding aufgrund der Witterung einige Wege wieder geöffnet – etwa am Schloßberg oder Hilmteich: „Wir überprüfen das, versuchen flexibel zu sein und je nach Lage die Wege vorübergehend freizugeben“, so Zaczek-pichler. Zumindest an prominenteren Orten.