Wirbel um Förderungen für Berg- und Naturwacht
Arbeitszeiten falsch verrechnet: Landesleiter trat zurück, zuvor war seine Frau entlassen worden.
Mehr als 2000 Mitglieder hat die Steirische Bergund Naturwacht. Ehrenamtlichkeit steht bei den Naturund Landschaftsschützern hoch im Kurs, umso saurer stoßen den Freiwilligen die Vorgänge an ihrer Spitze auf.
Bei Förderansuchen zu Projekten waren schon im Vorjahr Unregelmäßigkeiten entdeckt worden. Eine Mitarbeiterin der Landesgeschäftsstelle soll ihre Arbeitsstunden verrechnet haben – und das für Tage, an denen sie sich auf Urlaub befunden hatte. Heikel: Bei der Mitarbeiterin handelt es sich um die Ehefrau des damaligen Landesleiters.
„Wir waren zum Handeln gezwungen“, sagt Kurt Kemeter, Landesleiter-stellvertreter und von Beruf Grazer Stadtpolizeikommandant. Die Angestellte wurde mit den Vorwürfen
konfrontiert, ihre Entlassung beschlossen. Auch dem Landesleiter sollte bei einem außerordentlichen Landestag am 8. Februar das Vertrauen entzogen werden. Er kam dem Hinauswurf mit seinem Rückzug zuvor.
Bis zur Neuaufstellung der Landesleitung führt Kemeter die Geschäfte weiter. In der Fachabteilung 13 (Ressort von Spöumweltlandesrätin Ursula Lackner) werden die Unregelmäßigkeiten nun genau geprüft. Auch eine Anzeige steht im Raum. Es dürfte sich aber um keine hohen Summen handeln.
Laut Förderbericht des Landes erhielt die Berg- und Naturwacht im Jahr 2018 170.000 Euro an Basisförderung, etwas mehr gab es projektbezogen. Bei den Förderungen, die nun geprüft werden, flossen auch Eu-gelder. Wilfried Rombold