Klimaprotest vor den Toren der Autoindustrie
auf alternative Antriebe umzustellen. „Verkehrswende statt Klimawandel.“
Bei Magna reagierte man gelassen. „Das Thema Umwelt und Nachhaltigkeit ist uns natürlich wichtig, gerade in Graz. Wir arbeiten dort mit grünem Strom, verwenden Elektro-trucks im Werk und bauen ja auch den Jaguar i-pace, ein reines Elektroauto“, sagte Sprecher Rej Husetovic. Demonstrativ postierte die Werksführung vor dem Haupttor gleich hinter den Aktivisten einen medienwirksamen Elektro-lkw.
Angemeldet war die Demonstration nicht, deshalb dauerte es einige Zeit, bis die Polizei ihre Kräfte (insgesamt rund 100) vor Ort hatte. Man setzte auf Deeskalation, ließ aber die Demonstranten wissen, dass man die Blockade auflösen werde.
Unterstützt von der Einsatzeinheit räumten Cobra-beamte zunächst die Blockade an der Autobahnabfahrt. Etwa um 12 Uhr gingen sie vor der Haupteinfahrt behutsam, aber konsequent ans Werk. Mit einem speziellen Rampenfahrzeug wurden Aktivisten vorsichtig auf
Die Aktion richtet sich nicht gegen die Magnamitarbeiter, sondern gegen die Konzernspitze.
Es ist eine Aktion zivilen Ungehorsams.
Sprecherin Klara Radinger
100 Aktivisten blockierten gestern in einer unangemeldeten Aktion Zufahrten zum Grazer Magna-werk. Die Polizei räumte die Blockade.
den Boden geholt. „Es ist gut, wenn alle entspannt sind“, sagte ein Aktivist anerkennend, „es kann ja sonst gleich viel passieren.“Unentspannt wirkte ein Passant, der die rund 60 Aktivisten vor dem Haupttor unflätig beschimpfte. Eine Demonstrantin spielte beruhigende Klavierklänge über Megafon ab.
Kritik kam von Wirtschaftsbund und FPÖ. Bilanz der Polizei: Keine Ausschreitungen, 70 Personen leisteten passiven Widerstand und wurden weggetragen, vier wegen Verwaltungsübertretungen angezeigt.