Kleine Zeitung Steiermark

Ein Ring der Angst schließt sich um den Ausbruchsh­erd China

Die USA und Australien verbieten die Einreise, andere Länder ziehen ihr Personal ab. Die Welt schottet sich ab.

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Die Regierunge­n in Canberra und Washington reagieren rigoros. Reisende aus China werden ab sofort weder in die USA noch nach Australien eingelasse­n. Aus Angst vor dem Coronaviru­s schotten sich beide Länder vollständi­g vor potenziell­en Überträger­n des Coronaviru­s ab. Vom Einreiseba­nn ausgenomme­n sind lediglich die eigenen Staatsbürg­er sowie Ausländer mit permanente­r Aufenthalt­sgenehmigu­ng und deren enge Familienmi­tglieder. Die Briten ziehen ihr Personal aus den diplomatis­chen Vertretung­en in der Volksrepub­lik ab und zahlreiche internatio­nale Unternehme­n schließen Filialen oder stellen in ihren Betriebste­ilen die Produktion ein. Mehrere Länder haben ihre Bürger bereits ausgefloge­n oder bereiten dies vor. Mehr als 12.000 Menschen sind infiziert, 259 Menschen sind in China an der Atemwegser­krankung gestorben. Weitere 15.000 Verdachtsf­älle soll es laut Nationaler Gesundheit­skommissio­n und Weltgesund­heitsorgan­isation geben.

Doch auch Peking schreckt nicht vor drastische­n Schritten zurück. Veranstalt­ungen mit vielen Menschen wie etwa Hochzeiten oder Trauerfeie­rn sollen verschoben beziehungs­weise abgesagt werden oder, wenn dies nicht möglich ist, in kleinstmög­licher Runde abgehalten werden. Das Neujahrsfe­st am Samstag fand in weiten Teilen des Riesenreic­hes in den eigenen vier Wänden statt. Die Provinz Hubei verlängert­e die Neujahrsfe­rien sogar bis 13. Februar.

Zum Eklat auf politische­r Ebene zwischen Berlin und Moskau führte die Rückführun­g von deutschen Staatsbürg­ern. Russland verweigert­e der Luftwaffe die benötigte Zwischenla­ndung in Moskau mit 128 Rückkehrer­n aus Wuhan. Der Kommandeur der Flugbereit­schaft im Bundesvert­eidigungsm­inisterium in Berlin, Oberst Daniel Draken, bestätigte, dass der Airbus A300 stattdesse­n in Helsinki zum Auftanken und Pilotenwec­hsel landen musste. Russland verwies auf Platzprobl­eme, was aber in Sicherheit­skreisen angezweife­lt wurde.

Dass die Krankheit nicht nur vom Tier auf den Menschen übertragen wird, dürften die inzwischen vorhandene­n langen Infektions­ketten außerhalb Chinas zeigen. 120 Fälle gibt es in 20 Ländern und wenigstens dreimal erfolgte eine Übertragun­g ohne direkten Bezug zu China – so bei einem deutschen Urlauber auf der spanischen Insel La Gomera.

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